Serie, Teil 2: Die Fensterfront des Sitzungssaals und die Dämmung des Hochhaus-Treppenaufgangs - rund 285 000 Euro teuer - sollen sich schon in 15 Jahren ausgezahlt haben.

Ahrensburg/Bad Oldesloe/Reinbek. Als einziger Kreis im Land hat Stormarn ein Klimaschutz-Programm, und das bereits seit 13 Jahren. Ein wesentlicher Teil dieses Programms ist die Sanierung der kreiseigenen Verwaltungsgebäude. In diesem Jahr etwa ist die Sanierung des Kreistagssitzungssaals abgeschlossen worden. Der hatte schon im vergangenen Jahr eine neue Fensterfront bekommen. Kostenpunkt: rund 135 000 Euro. Nach Angabe der Kreisverwaltung wird sich die Sanierung nach 14 Jahren rechnen.

Für den gesamten Verwaltungskomplex sind im Jahr 2008 etwa 148 000 Euro fürs Heizen bezahlt worden. Der Kreis arbeitet daran, diese Kosten zu senken. Für 2010 ist der Austausch etlicher Fenster vorgesehen. Am Gebäude B, dem Hochhaus, sollen das Außenmauerwerk gedämmt und eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. Ebenfalls vorgesehen ist eine Dämmung der Heizkörpernischen. Das Treppenhaus ist bereits gedämmt worden, das hat knapp 150 000 Euro gekostet. Auch diese Sanierung soll sich nach Angaben der Kreisverwaltung nach 15 Jahren rechnen.

Energie sparen: Das können die Mitarbeiter künftig auch während der Arbeit. An den Arbeitsplätzen sollen verstärkt "Thin Clients" eingesetzt werden. Diese Computer verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Rechner, da die eigentliche Rechenleistung ein Zentralcomputer übernimmt.

Auch das Thema Mobilität birgt Einsparpotenzial. Schon jetzt kommen viele Mitarbeiter mit der Bahn. Ein Jobticket mit einem Rabatt beziehungsweise einem Zuschuss zum Jahresabopreis könnte weitere Mitarbeiter motivieren, auf die Bahn umzusteigen. Solch ein Modell hätte nach Einschätzung der Kreisverwaltung Pilotcharakter.

Doch nicht nur der Kreis unternimmt viel, um Energie zu sparen. Im Jahr 2008 sind Sanierungen und Neubau von Energie sparenden Gebäuden im Kreis von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit zinsgünstigen Darlehen in Höhe von rund 83 Millionen Euro gefördert worden. Dadurch sind insgesamt etwa 208 Millionen Euro investiert worden.

Trotzdem: Es ist noch viel zu tun. Die Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes und der Großhansdorfer Energieberater Thomas Lange haben sich, ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera, im Kreis umgesehen. Im Fokus: öffentliche Gebäude. Die Ergebnisse decken das ganze Farbspektrum ab. Rote und weiße Flächen zeigen einen hohen Wärmeverlust. Grüne und blaue Flächen sind ein Hinweis auf gute Dämmung.

Das Amt Nordstormarn in Reinfeld ist ein gutes Beispiel. Bei der Erweiterung des Gebäudes wurden neue Fenster und Türen eingebaut. Ergebnis: 400 Quadratmeter mehr Arbeitsfläche. Der Energieverbrauch ist trotzdem gesunken: von 185 000 auf jetzt etwa 173 000 Kilowattstunden im Jahr.

Lesen Sie im nächsten Teil unserer Serie, wie hoch der Energieverlust an Stormarner Schulen ist