Der Stormarner Haushalt für 2010 steht. Der Kreistag hat das 626-seitige Zahlenwerk aus der Kämmerei bei einer Enthaltung verabschiedet.

Bad Oldesloe. Es ist ein ausgeglichener Etat. Die Ausgaben sind also durch Einnahmen in entsprechender Höhe gedeckt. Sie liegen jeweils bei knapp 200 Millionen Euro. Und: Der Kreis macht keine neuen Schulden.

"Es ist ein Haushalt der Vernunft." So hat der Vorsitzende des Finanzausschusses, Hans Helmut Enk (CDU), den 2010er-Etat bereits im Vorfeld der Kreistagssitzung beschrieben. Der Blick in die Zukunft, über das kommende Jahr hinaus, bereitet ihm dagegen große Sorgen. Den Prognosen der Kreiskämmerin Christiane Maas zufolge wird sich das jährliche Defizit in den Jahren 2011 bis 2013 auf acht bis zehn Millionen Euro steigern.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende und Finanzexperte Reinhard Mendel sagt dazu: "Alle waren sich einig, dass das der letzte angenehme Haushalt war. Ab 2011 geht das große Heulen und Zähneklappern los."

Stormarn müsste also massiv sparen. Aber wo? Das wisse auch er nicht, so der Ausschussvorsitzende Enk nach der abschließenden Beratung durch den Finanzausschuss Mitte November. Viel Sparpotenzial sei gar nicht mehr vorhanden, "denn wir haben ja schon in den vergangenen Jahren immer den Rotstift angesetzt". Er hofft auf Synergien durch Kooperationen mit den Nachbarkreisen.