Weil der Bedarf hoch ist, will der Bürgermeister mehr Krippenplätze schaffen und Hortbetreuung abgeben. Nicht alle Eltern sind damit einverstanden.

Barsbüttel. Die Gemeinde Barsbüttel will die Betreuung von Schulkindern an die beiden privaten Hortvereine "Ampelmännchen" und "Wühlmäuse" abgeben. Deren Angebot soll an die gemeindlichen Standards angepasst werden. Der Bürgermeister wurde jetzt von der Gemeindevertretung beauftragt, eine Finanzierungsvereinbarung mit den Horten abzuschließen. Die Vereinbarung soll zugleich die Qualität der Betreuung garantieren.

Bedingung für die finanzielle Unterstützung sind ganztägige Öffnungszeiten, Ferienbetreuung und pädagogisch ausgebildete Betreuer. Dafür erhalten die Horte Zuschüsse für Miete, Personal, Öffnungszeiten und Sozialstaffel. Beide Vereine bestehen seit mehr als zehn Jahren und wurden auch bisher von der Gemeinde unterstützt. Werden sich Gemeinde und Horte einig, gebe es für die "Ampelmännchen" ab Januar monatlich 14 150 Euro für die "Wühlmäuse" 6050 Euro.

"Ich begrüße das sehr. Wir betreuen mittlerweile fünf Gruppen zu je 20 Kindern und beschäftigen 13 Leute. Da ist Planungssicherheit sehr willkommen", sagte Regina Meyer-Brookman von den Barsbütteler "Ampelmännchen" im Sozialausschuss. Verhaltener fiel die Reaktion der "Wühlmäuse" aus. "Wir wurden von der Absicht der Gemeinde überrascht, sind aber prinzipiell gerne bereit, darüber zu reden", sagte deren zweite Vorsitzende Katharina Kruppa. Der Verein (sieben Mitarbeiter) betreut 55 Kinder in Willinghusen. Ob man die Anforderungen erfüllen könne, müsse sich zeigen. Kruppa: "Bisher hat keine unserer Mitarbeiterinnen eine pädagogische Ausbildung, aber die ersten zehn Jahre Berufserfahrung bei uns."

Einige Eltern ziehen die Betreuung durch die Gemeinde vor. Der Bürgermeister möchte die Horte aber für Kleinkinder nutzen. Eine Hortgruppe der Kindertagesstätte Soltausredder im Ortsteil Barsbüttel soll zur Krippe umgebaut werden. Kosten: 85 000 Euro. Zehn Kinder könnten untergebracht werden. Insgesamt werden kommendes Jahr aber 23 Krippenplätze fehlen.

Eltern aus Stellau und Willinghusen fordern dagegen, dass die Gemeinde nicht Hortplätze abbaut, sondern eine zweite Gruppe für 15 Kinder einrichtet. Eine leer stehende Wohnung der Kita "Piratenschiff" könnte genutzt werden. Die Eltern bieten an, den Umbau mitzufinanzieren. Kosten: 40 000 Euro.