Die Motorsägen haben ganze Arbeit geleistet auf dem Grundstück im Oldesloer Südwesten, auf dem im Sommer kommenden Jahres der neue Kindergarten Moordamm eröffnet werden soll.

Bad Oldesloe. Nun gibt es auf politischem Parkett Ärger um eine Baumreihe, die nicht mehr ist. Die Fällaktion soll entgegen geltender Ausschussbeschlüsse und ohne Rücksprache mit der Stadtverwaltung erfolgt sein. Und auf einem Gelände, über das der Kindergarten-Trägerverein zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht verfügen durfte. Die Mitglieder des Bauausschusses fordern nun Schadenersatz vom Verein.

Für die Bauausschussvorsitzende Maria Herrmann (SPD) und den Stadtverordneten Hartmut Jokisch (Grüne) ist das Ganze ein "Skandal". "Der Bau- und Planungsausschuss der Stadt hatte einstimmig beschlossen, dass die Bäume auf dem städtischen Gelände des Moordamms, das dem Neubau des Kindergartens Heimat geben wird, möglichst erhalten bleiben sollen", sagt Herrmann.

Sie und Jokisch hätten in einem Telefonat mit der Moordamm-Vorsitzenden Martina Peters erfahren, dass der Kahlschlag auf deren Veranlassung erfolgt ist, und zwar zu einem Zeitpunkt, da der Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt noch nicht unterzeichnet worden war. Herrmann: "Nicht nur, dass man sich über Beschlüsse hinwegsetzt, hier werden Tatsachen geschaffen, bevor die Besitzverhältnisse geregelt sind und ohne Abstimmung mit der Stadt." Bei allem Respekt für das Engagement des Vereins: Auch er müsse Regeln einhalten, die für jeden anderen Bauherren gelten.

Für den pensionierten Schuldirektor Jokisch ist das Ganze auch eine "Erziehungskatastrophe": "Vor den Augen der Kinder hat man fast alle Bäume dahingemetzelt. Welche Werte werden hier vermittelt?"

Martina Peters spricht indes von einem Missverständnis.