Verstohlene Blicke unter den Weihnachtsbaum, ungeduldige Finger, die an bunten Bändern ziehen, leuchtende Augen - die Liebsten mit einem schönen Geschenk zu überraschen, macht einfach glücklich.

Die Präsente wollen liebevoll ausgewählt sein. Früher bummelte ich durch festlich geschmückte Innenstädte, suchte stundenlang nach der Überraschung. Doch der Geschenkekauf wird zusehends zum Hindernisparcours. Ich muss aggressive Mitinteressenten beim Kampf um die letzte Laptoptasche ausbooten, gestresste Verkäufer hinter Büchertürmen ausfindig machen. Oder aus Wäschebergen genau das Teil herausfischen, das meine Freundin im Schaufenster so bewundert hat. Entspannte Inspiration? Fehlanzeige. Jetzt kaufe ich im Internet ein. Dort tummeln sich zwar noch mehr Menschen, aber ich kann mich stundenlang durch Bildergalerien klicken, Ideen weiterverfolgen, Geschenketipps an Freunde und Verwandte schicken. Und schließlich auf den Postboten warten. Dann zünde ich Kerzen an, wärme Glühwein auf, lade Freunde ein - und habe die gemütliche Atmosphäre, die ich beim Einkauf so vermisst habe. Aber irgendwie fehlt sie mir doch, die festlich geschmückte Stadt mit all den Menschen, die große Freude daran haben, Freude zu bereiten.