Wird es ein Kreisverkehr oder bleibt es bei Ampeln an der AOK-Kreuzung in Ahrensburg?

Ahrensburg. Verkehrsexperte Wolfgang Haller aus Hannover hat jetzt im Bauausschuss den Ausbau der Kreuzung empfohlen - nicht als Kreisverkehr, sondern mit mehr Fahrspuren und Ampeln, die den Verkehr regulieren. Der Ausschuss selbst hat eine Entscheidung darüber auf die nächste Sitzung vertagt.

Der Verkehrsexperte schlägt vor, auf der Straße Woldenhorn eine zweite Linksabbiegerspur zur Hamburger Straße einzurichten. Dadurch würden Staus im Woldenhorn-Tunnel vermieden. Auf der Hamburger Straße (B 75) stadteinwärts würde es vor der Kreuzung bei drei Fahrspuren bleiben. Es gäbe weiterhin eine Spur für Rechtsabbieger und zwei für Linksabbieger. Hinzukommen würde aber noch eine vierte Spur für Busse. Dafür müssten allerdings die Baumreihe und die Parkplätze vor den Geschäften weichen.

Der Fachmann zählte in seinem Vortrag aber auch die generellen Vorteile eines Kreisverkehrs auf. Es könnten dann beispielsweise mehr Autos mit geringerer Wartezeit über den Knotenpunkt fahren. Zudem sei ein Kreisel an dieser Stelle "städtebaulich vorteilhaft". Trotzdem sprach er sich für einen Ausbau der bestehenden Kreuzung und für Ampeln aus. Warum? Weil beim Kreisel die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern nicht gewährleistet wäre. Professor Haller sagte: "Es liegen sehr wenig Erfahrungen mit innerstädtischen Turbo-Kreisverkehren vor." Die Vorbilder in den Niederlanden lägen meist außerhalb der Städte. Dort queren aber erheblich weniger Fußgänger und Radfahrer die Straße. Für Ahrensburg käme der Kreisel daher nicht in Frage: "Die Kreuzung ist für alle Verkehrsteilnehmer sicher", sagte Wolfgang Haller.

Der Ahrensburger Diplom-Ingenieur Eckehard Knoll, der damals den Turbokreisel ins Gespräch gebracht hatte, sagt: "Ich bin enttäuscht darüber, dass die Stadt diese innovative Lösung nicht vorzieht. Das zeigt, dass die Lobby konventionaler Signalanlagen stärker ist."

Denn vergleichbare Beispiele fänden sich seiner Meinung nach durchaus. Da brauche man gar nicht bis in die Niederlande zu gucken. "Am Klosterstern in Hamburg klappt das alles wunderbar", sagt Knoll.