Während ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr beschäftigen sich die Abgeordneten des Stormarner Kreistages heute in einer Woche mit der Wiederwahl des Landrates. Daran, dass Klaus Plöger (61) grünes Licht für seine dritte Amtszeit bekommt, besteht kein Zweifel.

Bad Oldesloe. Das Parlament hatte schon frühzeitig signalisiert, dass der Chef der Kreisverwaltung mit breiter Zustimmung rechnen könne. So hatte der Kreistag mit großer Mehrheit auf eine Ausschreibung der Landratsstelle verzichtet. Möglich war das geworden, nachdem die Landesregierung die 1998 eingeführte Direktwahl der Landräte wieder abgeschafft hatte. Das bedeutet: Plöger ist der einzige Kandidat, der gewählt werden könnte.

Unter welchen genauen Umständen die Wiederwahl ablaufen wird, ist unterdessen noch nicht klar. Zum Hauptausschuss am Mittwochabend hatte die SPD einen Antrag gestellt, dass Plöger wiedergewählt werden möge. Über den ist aber gar nicht abgestimmt worden. Hans-Werner Harmuth (CDU), Vorsitzender des Hauptausschusses, sagt: "Wir werden uns wohl auf einen gemeinsamen Antrag aller im Kreistag vertretenen Fraktionen verständigen." Der allerdings liegt zurzeit noch nicht vor.

Beobachter gehen davon aus, dass Plöger mit einer breiten Mehrheit wiedergewählt wird. Der seit 1998 amtierende Landrat, SPD-Mitglied, hat sich nicht zuletzt aufgrund seiner überparteilichen Amtsführung hohes Ansehen in allen Fraktionen erworben. Dennoch ist fraglich, ob Klaus Plöger die hundertprozentige Zustimmung des Kreistags bekommen wird. Hans-Werner Harmuth geht davon aus, dass in geheimer Abstimmung gewählt wird. "Welche Fraktion den Antrag auf geheime Wahl stellen wird, ist noch unklar", sagt er. Dass es so kommen wird, hält er aber für nahezu sicher. "Es würde ja schon reichen, wenn auch nur ein einziger Abgeordneter auf geheime Wahl bestünde."

Auch Harmuth selbst ist Befürworter der geheimen Wahl - aus prinzipiellen Erwägungen: "Als es die Direktwahl noch gab, wurde der Landrat von der Bevölkerung ja auch in geheimer Wahl gewählt."