Bürger zahlt die Zeche

Zum Bericht "Amt schlampt: 13 000 Bescheide fehlerhaft" Wenn 13 000 Bescheide mit den falschen Angaben ohne Kontrolle die Behörde verlassen, so kann man davon ausgehen, dass die Mitarbeiter den Unterschied nicht kennen. "Atze Schröder" würde sagen: ein Fremdwort mit sechs Buchstaben? Schule! Es sind ja nicht nur die Portokosten, die inzwischen die realen Arbeitskosten des Gewässerpflegeverbandes übersteigen dürften, sondern auch Papier, Briefumschläge und die Arbeit. Die Unterhaltung der Gewässer ist zur Nebensache geworden. Die "verwalteten" Kosten werden nicht mehr eingenommen werden können, da kaum jemand zahlen wird. Aber dafür kommt ja der Steuerzahler auf. Und so kann in den zuständigen Stellen weiter geschlampt werden.

Joachim Rühmeier, Bargteheide

Wichtigtuer am Werk

Zwangsmitgliedschaft im Gewässerpflegeverband - das klingt wirklich hässlich. Aber sollte es nicht möglich sein, einen wichtigen und - hoffentlich auch - gerechtfertigten Beitrag zur Gewässerpflege zu leisten ohne diese schon seit Jahren andauernden Querelen im Kreis Stormarn? Ich finde es lächerlich, wegen eines Jahresbeitrags von etwa sechs Euro einen derartigen Aufstand zu machen und eventuell sogar noch das Verwaltungsgericht anzurufen. Da wird dann wirklich Geld zum Fenster heraus geworfen. Ich denke, eine Reihe von Wichtigtuern ist da gerade am Werk.

Regina Prahl, Jersbek

Bei Eis runter vom Gas

Zur Kindernachricht "Reifenwechsel - weil auch Papas Auto Winterstiefel braucht"

Leider ist der Bericht in der Regionalausgabe Stormarn nur zum Teil richtig gewesen. Ich war Entwickler für Reifenmischungen und kann zu diesem Thema folgendes sagen: Zum einen ist das Gummi für Winterreifen gegenüber Kälte nicht wesentlich besser als Sommerreifen. Denn sowohl Winterreifen als auch Sommerreifen enthalten schon seit langem keinen Naturkautschuk mehr, der bei Minustemperaturen kristallisieren kann und so eine Verhärtung der Reifen herbeiführt. Beide Gummisorten enthalten Polybutadien, welches einen sehr guten Abrieb und eine gute Kältebeständigkeit aufweist.

Leider würde ein zu hoher Anteil an Polybutadien die Nassreibung verschlechtern. Die eigentliche Verbesserung der Straßenhaftung wird durch Zusätze wie Ruß und Kieselsäure erreicht. Doch sieht man sich einmal die Reifentests für Winterreifen an, so kann man hier große Unterschiede feststellen. Was bedeutet, dass nicht jeder Winterreifen sein Geld wert ist. Zweitens ist der eigentliche Vorteil der Winterreifen das Profil, welches sich hauptsächlich bei Schnee - wenn nicht gerade eine Eisschicht darunter ist - vorteilhaft auswirkt. Die eigentlichen Vorteile der Winterreifen kommen jedoch mehr in den bergigen Gegenden zum Tragen. Bei spiegelglatter Straße muss die Warnung an alle Autofahrer auch weiterhin heißen: Langsam fahren! Ich denke, es ist wichtig, den Kindern - und natürlich auch den Erwachsenen - die Dinge richtig darzustellen.

Josef Bogner, Reinbek

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