Uwe Sanneck hatte fünf Beerdigungen in drei Wochen. “Das geht sehr ans Herz“, sagte der Trauerbegleiter der Hamburger “Sternenbrücke“, als er jetzt zu Besuch in der Grundschule Barsbüttel war.

Barsbüttel. Dort sprach er mit den Schülern über die Arbeit des Kinderhospizes. Es sei eigentlich eine schöne Arbeit, weil man Kindern, die nicht mehr so lange auf der Welt sind, schöne Tage bereiten könne. "Wenn die kranken Kinder ihre Augen schließen, gehen sie zu den Sternen", sagte der 58-Jährige. "Tut euch das denn weh, wenn eure Kinder sterben?", wollte ein Mädchen wissen. "Das macht uns ganz traurig, aber ich weiß dann, dass dieses Kind seinen Stern findet und dort gut aufgehoben ist", lautete Sannecks Antwort.

Er war in die Schule gekommen, weil die Eltern dort eine Spendenaktion für das Kinderhospiz gestartet haben. In der letzten Novemberwoche haben sie mit den Kindern bunte Lichtgläser gebastelt. Die sollen in der Adventszeit zu Gunsten der "Sternenbrücke" verkauft werden. "Das Kinderhospiz braucht viele Freunde wie euch!", sagte der Trauerbegleiter, der auch Vorstand des Fördervereins für die "Sternenbrücke" ist. Das 2003 eröffnete Haus bietet sowohl ein Pflege- und Entlastungsangebot (vier Wochen im Jahr) als auch die Begleitung der gesamten Familie in der letzten Lebensphase an (zeitlich unbefristet). "Familien mit todkranken Kinder können bei uns Kraft schöpfen, und für die Geschwister ist das eine tolle Möglichkeit, weil sie wieder im Fokus stehen und Hilfe bekommen", erklärte Sanneck.

Kranken- und Pflegekassen übernehmen bis zu zwei Drittel der Kosten für das kranke Kind. Der Aufenthalt von Eltern und Geschwistern wird von gesetzlichen Kostenträgern bisher nicht unterstützt. Der Fehlbetrag für das Kind und die Kosten für die Angehörigen müssen aus Spendenmitteln aufgebracht werden, da die betroffenen Familien dazu meist nicht in der Lage sind. "Wir brauchen im Jahr rund eine Million Euro an Spenden", sagte Jutta Brenken, Sprecherin des Fördervereins.

"Ich finde das toll, was die da alles für die kranken Kinder machen!", meinte die achtjährige Emma anschließend. Ihre Mitschüler sahen es genauso. 360 Gläser haben die Kinder gebastelt. Ab sofort und bis zum 11. Dezember kann man sie an diesen Verkaufsstellen gegen eine Spende von zwei Euro erwerben: Bäckerei Hornung, Barsbütteler Apotheke, Erlen-Apotheke, Praxis Dr. Nissen und Dr. Busacker, Zahnärzte Dr. Bechtler und Dr. Frühling, Sozialstation, im Bürgerbüro des Rathauses und in den Barsbütteler Filialen der Sparkasse Holstein und der Raiffeisenbank Südstormarn.