Die Schönste aller Wolfsmilch-Gewächse (lat. Euphorbia pulcherrima) lässt das Gewächshaus der Landgärtnerei Beier in Siek in einem prächtigen Blütenmeer erstrahlen. Besser bekannt als Weihnachtsstern trotzt die beliebte Pflanze der grauen Trostlosigkeit und erfreut uns mit ihrem warmen Tiefrot.

In der Landgärtnerei sind die Winterpflanzen, die eigentlich aus Mexiko stammen, ein absoluter Verkaufsschlager: "Wir hatten 4000 Sterne. Davon haben wir seit Mitte Oktober etwa schon 3000 verkauft", sagt Gärtnermeister Olaf Beier. Neben Sternen im klassischen Rot hält das Gewächshaus zahlreiche Züchtungen in vielen Farben und Formen bereit. Rosa, crème-farben, gelbstichig, gesprenkelt: Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Seit den 70er Jahren haben die prachtvollen Sterne einen festen Platz in den Wohnstuben. "Früher gab es zur Weihnachtszeit Lorrain-Begonien - die kennt jetzt kaum einer mehr", sagt Olaf Beier. Der 44-Jährige bezieht seine Setzlinge schon im Juni von einem Jungpflanzenbetrieb aus Süddeutschland: "Da sind die Pflanzen erst fünf bis sechs Zentimeter groß und werden von uns möglichst gleich umgetopft. Das Laub ist hellgrün und man erkennt kaum, dass es Weihnachtssterne sind."

Der Weihnachtsstern ist eine Kurztagspflanze, die zum Jahreswechsel oder später blüht. Damit sie sich aber schon zur Adventszeit in voller Pracht zeigt, wird das Gewächshaus künstlich verdunkelt: "Da wird es erst richtig interessant, denn der Weihnachtsstern kommt nur zur Blüte, wenn es weniger als zwölf Stunden hell ist." Beier, der den Familienbetrieb in der vierten Generation führt, glaubt zu wissen, warum die Pflanzen mit den charakteristischen Hochblättern so beliebt sind: "Die rote Farbe bringt eine Gemütlichkeit; wir haben gerade eine graue Jahreszeit, da ist dieses Tiefrot einfach schön."