Einige der Kaufleute klagen über Umsatzeinbußen. Die Bauamtsmitarbeiterin Jutta Kricheldorff hofft, den Platz Mitte Dezember freigeben zu können.

Glinde. Der Marktplatz in Glinde wird wohl doch nicht wie geplant bis Ende November fertig gestellt. Noch ist ein Teil der Fläche nicht gepflastert, noch fehlen die Kirschblütenbäume, Bänke, Lampen und Mülleimer. "Wir hoffen, dass der Platz bis Mitte Dezember fertig ist", sagt Jutta Kricheldorff vom Bauamt der Stadtverwaltung. Die Arbeiten hätten sich wegen des Regens verzögert. "Wenn es zu nass ist, können die Pflasterleger nicht arbeiten", sagt Kricheldorff. Einer, der sich über das Ende der Bauarbeiten besonders freuen wird, ist Günter Bohm. Sein Schuhgeschäft war in den vergangenen Wochen nur über einen schmalen Zugang zu erreichen. Rundherum standen Bauzäune. "Seit Beginn der Bauarbeiten im August hatten wir Umsatzeinbußen von 40 Prozent", sagt Bohm. Damit die Kunden trotz der Bauzäune den Weg zum Schuhladen finden, hat Bohm an einem Zaun ein großes Werbetransparent aufgehängt. "Viele Kunden fahren zum Einkaufen jetzt weiter raus, weil sie hier in der Innenstadt schlecht parken können", sagt Bohm, für den die Monate Oktober und November Hauptsaison sind. "Das Wichtigste für uns ist deshalb, dass die Kunden schnell wieder zurückkommen."

"Die Hauptsache ist, dass das hier bald fertig ist", sagt auch Stephan Ohlhaver, der auf dem Markt einen Obststand hat. Das größte Manko seien die fehlenden Parkplätze. "Dadurch haben wir Einbußen ohne Ende." Die Stadt habe aber signalisiert, dass die Markthändler, die auf dem Parkplatz neben dem Bauplatz ausgewichen sind, am 9. Dezember ihre Stände wieder auf dem Marktplatz aufbauen könnten. "Das wird bestimmt schön, auch wenn es vielleicht etwas enger für uns wird", sagt der Obsthändler. "Aber eigentlich lebt ein Wochenmarkt ja von der gemütlichen Enge."

Noch optimistischer sieht Holger Haecks, Sprecher der Markthändler, die Zukunft des Glinder Wochenmarkts. Zwar hätten die knapp 60 Markthändler durch die Bauarbeiten etwa 30 Prozent Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. "Aber jetzt sind wir alle ganz aufgeregt." Wichtig sei jedoch, dass der Markt rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft umziehen könne, der Parkplatz frei werde und dadurch wieder mehr Kunden kämen. "Nur so bekommen wir genug Vorbestellungen zu Weihnachten."

Ob die Markthändler wirklich am 9. Dezember ihre Stände auf dem neuen Platz aufbauen können, hängt laut Jutta Kricheldorff nur vom Wetter ab. Es darf also nicht zu viel regnen. Und: "Zu kalt darf es auch nicht werden." Den insgesamt 25 Platanen, die in den vergangenen Tagen gepflanzt wurden, wird die Kälte nichts ausmachen. Sie sind das gärtnerische Schmuckstück der neuen Platzanlage - eine Allee, die bis hinunter zur Möllner Landstraße reicht.