“Es wird ja gar nicht mehr richtig hell!“ Eine berechtigte Klage, die man in diesen Tagen immer wieder hört. Und dieser unhaltbare Zustand ist nicht nur in Ahrensburg beobachtet worden, was ja noch anginge, weil man ihm dann rasch entfliehen könnte, sondern auch in Bad Oldesloe und Reinfeld.

Freunde versichern mir, in Hamburg sei es nicht anders. Lohnt sich also nicht, da jetzt hinzufahren. Auch in Schene- und Bielefeld, Nürn- und Heidelberg, Dorm- und Remagen lassen die Lichtverhältnisse zu wünschen übrig, und selbst Lichten- und Weißensee machen keine Ausnahme. Schon mittags muss man hier wie dort die Lampen einschalten. Und das macht mich stutzig. Ist denn nie kartellrechtlich geprüft worden, ob hinter der flächendeckenden Dunkelheit in Deutschland eine geheime Absprache der Stromriesen steht? Ich glaube, mir geht da gerade ein Licht auf: Der Herbst ist für die Energiewirtschaft das, was der Valentinstag für die Schnittblumenbranche ist. Wenn das so ist, läuft etwas gewaltig schief in unserer Gesellschaft: Nur einen Tag geben wir als Werbung für Liebesgrüße aus, aber gleich mit einer ganzen Jahreszeit subventionieren wir die Geldsauger von E.on und Vattenfall. Der Dank: Gerade haben sie die Preise erhöht.