Glinder fördern Verdrossenheit

Zum Bericht "Schule lüften? Das ist Glinde zu teuer"

Es ist schon toll, was sich der Bauausschuss der Stadt Glinde leistet. Der marode Zustand der Fenster der IGS ist seit Jahren bekannt, die Stadt hat aber keine 25 000 Euro zur Reparatur. Stattdessen wird lieber eine fragwürdige Umgestaltung des Glinder Marktplatzes für Millionen vorgenommen. Ebenfalls scheint wohl genügend Geld für das Schulzentrum vorhanden zu sein. Und zum Neubaugebiet Olande: Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen - da wird eine verkehrsberuhigte Straße gebaut, welche die Bezeichnung nicht verdient. Die Polizei war in der Planungsphase nicht involviert (warum?). Die Polizei kritisiert die Gestaltung der Straße, die Mehrheit der Anwohner fordert Verbesserungen, der Bauträger ist bereit, 10 000 Euro zur Verfügung zu stellen (obwohl die Straße bereits von der Stadt Glinde abgenommen wurde), aber der Bauausschuss lehnt mit den Stimmen von CDU und SPD alles ab. Würde man die Aussage des Herrn Reimer (SPD) konsequent umsetzen, bräuchten wir überhaupt keine Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen, denn jeder hat ja mal einen Führerschein gemacht und sollte die Verkehrsregeln kennen. Nein, Bürgernähe sieht anders aus und beide Themen sind ein weiterer Beitrag zur Politikverdrossenheit.

Martin Steffen, per E-Mail

In Reinfeld sollten Argumente zählen

Zum Bericht "Discounter auf Schulhof? Reinfelder zeigen Stadt die Rote Karte"

Wer am lautesten schreit, hat nicht immer Recht. Wir finden es bedauerlich, dass die Gegner des Projektes die Ebene der Sachlichkeit verlassen haben. Die Sitzung eines Ausschusses zu stürmen, der mit dem Vorhaben gar nicht befasst ist, bringt keine Seite weiter. Die Fronten werden eher verhärtet. Fakt ist, dass die Innenstadt an Attraktivität nachgelassen hat, nachdem Aldi und später Penny ihre Standorte in zentraler Lage aufgegeben haben. Ein Gang durch die Raiffeisenpassage spricht Bände. Insofern ist es grundsätzlich zu begrüßen, wenn ein Investor die Innenstadt beleben will. Davon profitieren alle Einwohner und Geschäfte, einschließlich Wochenmarkt. Wenn Privat- und Geschäftsleute ihre Grundstücke nicht verkaufen wollen, ist das ihr gutes Recht. Insofern ist die Beplanung von öffentlichem Grund im Eigentum der Stadt Reinfeld (und nicht des Schulverbandes) eine gute Alternative. Nach dem Aufstellungsbeschluss besteht nun die Möglichkeit, in die Detailplanung und -diskussion einzusteigen und Kompromisse zu finden. Etwas anderes hat die Politik auch nicht gemacht und gewollt. Die Signalwirkung, die von der Rathausstürmung ausgeht, ist auch für andere Investoren, die Reinfeld beleben wollen, verheerend. Hoffentlich setzen sich nicht die durch, die am lautesten schreien, sondern die, die am vernünftigsten abwägen.

Sascha Bader, Bernhard Bader, Reinfeld

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