Die Polizei in Lübeck hat nach wochenlangen Ermittlungen eine Einbrecherbande festgenommen. Die drei Männer aus Bad Oldesloe, Reinfeld und Lübeck im Alter von 25, 28 und 30 Jahren haben bereits 80 Taten gestanden.

Bad Oldesloe/Reinfeld. Seit Mitte vergangenen Jahres war das Trio in Gemeinden und Städten entlang der A 1 vom Hamburger Rand bis nach Fehmarn beinahe täglich auf Diebestour. Die Männer brachen vor allem in Firmengebäude, Rathäuser, Gemeindeverwaltungen, Kirchenbüros und Behindertenwerkstätten ein. Sie hatten es hauptsächlich auf Geld und Laptops abgesehen. Wenn die Einbrecher in den Räumen Tresore fanden, wurden diese gewaltsam geöffnet oder abtransportiert.

Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Hunderttausend Euro. Die drei Männer wurden dem Haftrichter vorgeführt und sitzen zurzeit in Untersuchungshaft. Der Lübecker und der Reinfelder waren im Oktober bei einem Einbruchsversuch in eine Firma an der Einsiedelstraße in Lübeck festgenommen worden. Sie hatten Bewegungsmelder an der Außenwand des Firmengebäudes abgeschlagen. Als sie zurück zu ihrem Auto gingen, um Werkzeug zum Aufhebeln der Fenster zu holen, wurden sie von Spezialkräften verhaftet. Die Polizei fand Handschuhe und Masken in den Taschen der beiden jungen Männer.

Der dritte Täter wurde in Bad Oldesloe festgenommen. Als sich die Polizisten seinem Haus näherte, lief der Mann weg und versteckte sich in einem Heuhaufen in einer benachbarten Scheune. Ein Polizeihund fand den Flüchtigen, der festgenommen wurde.

In den Wohnungen der Einbrecher stellten die Beamten neben speziellen Einbruchswerkzeugen und einem Scanner zum Abhören des Polizeifunks auch zahlreiche Gegenstände sicher, die das Trio auf seinen Beutezügen hatte mitgehen lassen. Darunter waren auch ein Polizeifunkgerät und Teile einer Polizeiuniform. Diese Dinge hatten die Einbrecher aus der Gemeindeverwaltung Grande-Hörnerkirchen gestohlen, in der auch eine Polizeistation untergebracht ist.

Auf die Spur der drei Arbeitslosen aus Stormarn und Lübeck war die Polizei durch das Auswerten von Handydaten gekommen. An drei Tatorten wurden die Mobilfunkdaten der anliegenden Funkzellen im Zeitraum der Einbrüche gesichert. Die anschließende Auswertung führte die Polizei zu den Handynummern der Einbrecher. Daraufhin erließ das Amtsgericht Lübeck einen Beschluss zur Telefonüberwachung. Schnell bestätigte sich der Verdacht: Die Männer verabredeten sich fast jede Nacht zu Einbruchstouren.