Der Baubeginn für das Reinbeker Gesundheitszentrum verschiebt sich. Ursprünglich sollte es in diesem Monat losgehen.

Reinbek. Nun wird das 4,5 Millionen teure Gebäude, das neben dem Krankenhaus St. Adolf-Stift stehen soll, wohl erst im nächsten Jahr gebaut. "Wir haben noch keine Baugenehmigung", sagt Frank Lindenlaub, der Chef der Hamburger Firma Actmedic.

Der Bauantrag sei aber gestellt. "Die Genehmigung ist nur noch eine Frage der Zeit", sagt Lindenlaub. "Es hat seitens des Bauamtes noch Nachforderungen an unseren Architekten gegeben."

Was Frank Lindenlaub in Reinbek plant, ist deutschlandweit einmalig: Ein Ärztezentrum mit zwölf Praxen und vielen Gemeinschaftseinrichtungen, die von allen Medizinern gemeinsam genutzt werden. Zum Beispiel der Empfang, Geräte, Patientenverwaltung, medizinisches Personal und die Telefonzentrale.

Um sein Haus zu füllen, muss Lindenlaub niedergelassene Ärzte davon überzeugen, dass seine Form einer Gemeinschaftspraxis ihnen Vorteile bringt. Dafür kommen nur Ärzte in Reinbek und der näheren Umgebung in Frage, denn die Krankenkassen schreiben genau vor, wie viele Praxen in bestimmten Regionen erlaubt sind. Wegen der Verzögerungen bei der Baugenehmigung hat Lindenlaub seine Aktivitäten nun erst einmal "verlangsamt". Noch seien keine Mietverträge mit Ärzten abgeschlossen worden. Dennoch sagt Lindenlaub: "Wir sind guter Dinge, dass unser Pilotprojekt funktioniert."

Die Politik hat das Projekt nicht mit Begeisterung aufgenommen, sieht allerdings auch keine Möglichkeit, es zu verhindern. "Der Standort ist für Kranke und Alte ungeeignet", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Wilfried Potzahr. "So etwas muss im Ortszentrum liegen."