Es hat 146 Seiten, ist reich bebildert und bietet einen Mix aus amüsanten Geschichten und packender Geschichte: das Jahrbuch 2010 für den Kreis Stormarn.

Jersbek. Es berichtet von Stolpersteinen, die an die Opfer des NS-Terrors erinnern, von Berufsverboten für Lehrer Mitte des 19. Jahrhunderts, von der Trauerfeier für den Dichter Liliencron, aber auch von Büttenwarder, jenem kleinen Dorf in Stormarn, das in Wirklichkeit Grönwohld heißt und seit elf Jahren Tummelplatz für die Macher der NDR-Filmserie "Neues aus Büttenwarder" um den Schauspieler Jan Fedder ist.

"Auch dieser 28. Band des Jahrbuchs bietet wieder einen bunten Themenstrauß mit interessanten historischen Aufsätzen und literarischen Kostproben", sagt Johannes Spallek. Der Kreiskulturreferent gehört zum Redaktionsteam, ebenso wie der Großhansdorfer Heimatforscher Joachim Wergin, der ehemalige Denkmalschützer Burkhard Hennigs und Oliver Mesch vom Historischen Arbeitskreis Trittau. Gemeinsam mit Helmuth Peets, dem Vorsitzenden des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, Kreisverband Stormarn, haben sie das druckfrische Jahrbuch in Jersbek vorgestellt.

Themenschwerpunkt ist die Geschichte. Der Hamburger Student Florian Bayer berichtet über die Entschädigung verfolgter Sozialdemokraten in Stormarn nach dem Zweiten Weltkrieg. "Wiedergutmachung oder Traumatisierung" hat er das Ergebnis seiner Recherchen überschrieben. Markus Ubben, ebenfalls Student aus Hamburg, hat sich mit der Alltagsgeschichte in Bad Oldesloe im Ersten Weltkrieg beschäftigt und dazu ein Ausstellungskonzept erarbeitet. Titel seines Essays "Liebesgaben und Rübenwinter".

Der Leser findet literarische Beiträge von Mitgliedern des Stormarner Schriftstellerkreises sowie die Jubiläumsrede anlässlich seines 60-jährigen Bestehens, die Reinbeks Schlossleiter Bernd Kraske hielt und dabei die "Macht des Wortes" beschwor. Eine Bilanz über die 25-jährige Erfolgsgeschichte der Sparkassen-Kulturstiftung steuert Johannes Spallek bei.

Das Stormarn-Jahrbuch ist jetzt im Ammersbeker M + K Hansa Verlag erschienen. Es kostet 15 Euro.