Die Cargofresh AG und ihre Tochtergesellschaft Cargofresh Engineering GmbH aus Ahrensburg haben Insolvenzanträge beim Amtsgericht Reinbek gestellt. Betroffen sind rund 85 Mitarbeiter: 15 am Standort Ahrensburg und 70 in Henstedt-Ulzburg.

Ahrensburg. Um ihren Arbeitsplatz müssen die Mitarbeiter angeblich jedoch nicht fürchten. Denn Cargofresh soll wie bisher weitergeführt werden. Das bestätigte Cargofresh-Vorstand Peter Wich der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes. "Es wird keine Kündigungen geben. Die Mitarbeiter müssen sich keine Sorge machen."

Grund für den Insolvenzantrag sei eine "drohende Zahlungsunfähigkeit" gewesen. Wich sagt: "Aufträge, mit denen wir fest gerechnet hatten, sind von den Kunden verschoben worden - offenbar wegen der Auswirkungen der Wirtschaftskrise."

Die Unternehmen Cargofresh und Cargofresh Engineering bauen Energiesysteme, zum Beispiel Schalt- und Mittelspannungsanlagen, und Anlagen für die sogenannte "Controlled-Atmosphere-Technik". Mit dieser "CA-Technik" für Seecontainer können Lebensmittel wesentlich länger transportiert und gelagert werden als mit herkömmlicher Kühlung.

Ein Markt, dem Fachleute ein hohes Wachstumspotenzial prophezeien. Hauptkunden für diese Technik sind jedoch Reedereien - eine Branche, die besonders stark von der momentanen Wirtschaftskrise betroffen ist.

"Somit haben auch wir die Krise massiv zu spüren bekommen", sagt Peter Wich. "Bei uns kam hinzu, dass die Hauptaktionärin Ponaxis AG - eine Beteiligungsgesellschaft in Hamburg - der Cargofresh AG einen benötigten Überbrückungskredit nicht geben wollte. Obwohl wir ausreichende Sicherheiten geboten haben", so Wich.

Trotz des Insolvenzantrages blickt das Vorstandsmitglied positiv in die Zukunft. "Die Chancen stehen sehr gut, dass es auch wieder bergauf geht", so Wich. Vor allem deshalb, weil die von Cargofresh gebotene Technik sehr gefragt sei. "Weltweit gibt es kein Unternehmen, das unser Know-how hat."

Auch der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Steffen Koch aus Hamburg, ist zuversichtlich. "Wenn sich die Konjunktur Mitte des kommenden Jahres wieder erholt hat, wird es auch mit Cargofresh wieder bergauf gehen. Ich bin da sehr optimistisch." Die Voraussetzungen für eine Weiterführung der Cargofresh AG sei gut.