Reinbek. Sein 800. Mitglied konnte der Verein "Freunde des Schlosses Reinbek" gewinnen. Am 16. Juni trat Helmut Koblitz dem Förderverein bei. Gestern bekam er deshalb im Schloss eine Ehrenurkunde überreicht. "Ich bin überredet worden. Deshalb weiß ich noch nicht genau, was mich erwartet", sagte der Reinbeker lachend. Mittlerweile sind ihm noch 23 weitere Neumitglieder gefolgt. "Damit sind wir einer der größten kulturellen Fördervereine in Schleswig-Holstein", sagte der Vorsitzende Helmut Busch. Das nächste Ziel sei die 900-Mitglieder-Marke. "Um das Schloss und den Park als Kulturdenkmal zu erhalten und für Besucher attraktiv zu machen, ist es für uns sehr wichtig, dass wir Unterstützung bekommen", betonte Busch. Für 15 Euro jährlich, 25 Euro für Ehepaare, können Freunde des Schlosses Mitglied im Verein werden.

Mit dem Geld hat der Verein zum Beispiel einen Aufsitzrasenmäher, Stellwände und eine Reinigungsanlage angeschafft. "Den Laubengang im Park haben wir mit Blau- und Goldregen bepflanzt, jetzt kommen noch Rhododendronbüsche hinzu", sagt Günter Roth, Schriftführer des Vereins. Außerdem sollen vier neue Schilder an den Eingängen zum Park aufgestellt werden. "Darauf soll auch ein Appell stehen, sorgsam mit dem Park umzugehen", sagt Busch. Denn im Schlosspark komme es immer wieder zu Vandalismus.

Für das Schlossgebäude hat der Verein in diesem Jahr eine zweite Verstärkeranlage sowie zusätzliche Lichtstrahler gekauft. Bisher mussten die Schienen im Festsaal, an denen die Strahler befestigt sind, für Veranstaltungen immer wieder umgebaut werden, da die Bühne nicht immer an derselben Seite aufgebaut wird. "Das hinterlässt natürlich Spuren an den alten Holzbalken, an denen die Schiene befestigt wird", sagt Roth. "Deshalb gibt es jetzt drei neue Stromschienen und sechs neue Strahler." Außerdem wurde ein neuer Satz Wechselrahmen angeschafft, die bei Ausstellungen im Schloss genutzt werden. In die Erweiterungen habe der Förderverein 2009 etwa 10 000 Euro investiert, sagt Helmut Busch.

Um neue Freunde für das Schloss zu gewinnen, verkauft der Verein beim Weihnachtsmarkt rund um das Schloss am 5. und 6. Dezember unter anderem Briefkarten mit Aquarellen und Strichzeichnungen der Reinbeker Künstlerin Annelies Richter. Auch ein Ölbild vom Schloss im Winter wird in limitierter Auflage von 20 Stück angeboten.

Ein besonderes Geschenk kam in diesem Jahr von der 84-jährigen Gertrud Moser. Als sie ihren Hausstand auflöste, beschloss sie auf Anregung ihrer Tochter, ihre Aussteuertruhe aus dem 17. Jahrhundert dem Schloss als Dauer-Leihgabe zu überlassen. "Die Truhe hatte meine Großmutter von einem Herrn geschenkt bekommen, bei dem sie zuvor im Dienst stand. Er hatte die Truhe im Moor gefunden", sagt Jutta Göttsche, die Tochter der Spenderin. Als sie bei einer Theateraufführung im Schloss war, dachte sie, dass die Truhe gut zu den Möbeln passen würde. "Neue Stücke müssen zum Stil und zur Zeit des Schlosses, dem 16. und 17. Jahrhundert, passen", sagt der stellvertretende Vorsitzende Hans-Adolf Kaufmann. Jahrelang stand die antike Truhe in Gertrud Mosers Haus. Wenn sie aufgearbeitet ist, wird sie ihren neuen Platz im Reinbeker Schloss finden.