Ahrensburg. Die November-Steuerschätzung hat die meisten Stormarner Kämmerer in ihren Erwartungen bestätigt. Die Kreiskämmerin Christiane Maas sagt: "Niemand konnte davon ausgehen, dass sich die Zahlen gegenüber der Mai-Schätzung verbessern würden." Das haben sie denn auch nicht. Die Gewerbesteuereinnahmen sinken noch einmal um rund acht Prozent, prognostiziert der Landesfinanzminister Rainer Wiegard (CDU). Positiv ist immerhin, dass der Rückgang bei den Einnahmen aus der Einkommensteuer vielleicht doch nicht so groß ist, wie es im Mai ausgesehen hat.

Für die Reinbeker Kämmerin Isabella Randau bedeutet das, dass sie die Einnahmeseite ihres Haushaltsentwurfs für 2009 noch einmal überprüfen wird. "In der kommenden Woche wird es einen Haushaltserlass mit den Finanzausgleichsdaten des Landes geben", sagt sie. "Dann kann ich genauer sagen, wie viel Geld wir aus dem Finanzausgleich bekommen werden."

Randau und ihre Kollegen im Reinbeker Rathaus stehen zum Jahreswechsel vor einer besonderen Aufgabe: Der Etat der Stadt wird von der alten kameralistischen Buchführung auf die kaufmännische umgestellt - die sogenannte Doppik. Mit ihm werden - verkürzt gesagt - Eigentum und Schulden der Stadt genauer als früher abgebildet. Diese Umstellung mitten in einer wirtschaftlichen Krise vorzunehmen, ist besonders schwierig. Aber Reinbek hat einen Vorteil: Dank eines guten Branchenmixes werden die Einnahmen aus der Gewerbesteuer nicht so stark sinken wie in anderen Kommunen. Randau: "Wir rechnen in diesem Jahr mit rund 14 Millionen Euro. Fürs kommende Jahr waren wir von 13,5 Millionen Euro ausgegangen. Da muss ich jetzt noch mal sehen, ob es dabei bleiben kann." Sollte sie dies bejahen können und kommt ihre Prognose der Realität nahe, dann wird das Jahr 2010 ein recht gewöhnliches Gewerbesteuerjahr. 2007 lagen die Einnahmen aus dieser Quelle bei 13,1 Millionen Euro, 2008 bei 14,4 Millionen Euro.

Dass die Gewerbesteuer eine "launische Braut" ist, wie die Kreiskämmerin Christiane Maas sagt, kann Reinbek also nicht bestätigen - Bargteheide aber umso mehr. Bürgermeister Henning Görtz bestätigt: "Wir rechnen für 2010 mit 5,5 Millionen Euro. 2008 waren es noch 13 Millionen Euro." Die neue Steuerschätzung führt bei ihm nicht zu einer Neubewertung der Lage. "Bei der Einkommensteuer geht es vielleicht etwas rauf, aber bei der Gewerbesteuer gibt es keinen Grund, unsere Prognose zu korrigieren", sagt er.

Auch Bad Oldesloe bleibt offenbar von Einbrüchen verschont. Die Kämmerin Mandy Treetzen rechnet für 2010 mit Gewerbesteuern in Höhe von 12,5 Millionen Euro - etwas mehr als in einem durchschnittlichen Jahr.