Die Abgewiesenen sprechen von einem “sehr enttäuschenden Ergebnis“. Das Land müsse den Vorgang prüfen.

Trittau/Siek. Trittau, die Amtsgemeinden und Siek werden nicht in die Aktivregion Alsterland aufgenommen. Die Mitgliederversammlung hat sich mit knapper Mehrheit gegen eine Gebietserweiterung ausgesprochen. Die Antragsteller sprechen von einem "sehr enttäuschenden Ergebnis". Der Trittauer Amtsvorsteher Uwe Tillmann-Mumm sagt: "Wir werden von einem Verein von den Fördermitteln der Europäischen Union ausgeschlossen. Das kann nicht sein."

Auch der Geschäftsführer der Aktivregion, Rainer Löchelt, bedauert die Entscheidung. "Es wäre wichtig gewesen, ein positives Signal zu setzen. Wir müssten aus Solidarität weitere Mitglieder aufnehmen." Außerdem hätten Trittau und Siek mit ihrer Naherholungsstruktur gut zu Alsterland gepasst.

Dabei hatte es zunächst noch so ausgesehen, als würden sich die Sieker und Trittauer Hoffnungen erfüllen, als die 45 Anwesenden mit einer einfachen Mehrheit für den Beitritt votierten. Damit wurde eine Satzungsänderung notwendig, die dann allerdings an der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit scheiterte. Sie wurde um drei Stimmen verfehlt. "Da ist wieder einmal die Kirchturmpolitik einzelner zum Tragen gekommen", sagt Uwe Tillmann-Mumm.

"Wir wollen ein vereintes Europa, aber schaffen es nicht einmal, in der Region zusammenzuwachsen", sagt der Sieker Bürgermeister Arnold Trenner. Man werde ausgebootet, weil Gemeinden um den finanziellen Spielraum für einzelne Projekte bangten.

300 000 Euro aus Brüssel stehen Alsterland pro Jahr zur Verfügung. Mehr gibt es nicht, auch wenn die Region größer würde. Mit dem EU-Geld können Projekte mit bis zu 55 Prozent der Kosten gefördert werden. Der Rest muss von den Mitgliedern aufgebracht werden. Knapp 100 000 Einwohner leben in der Aktivregion, die die Stadt und das Amt Bargteheide, Ammersbek, Teile Ahrensburgs, das Amt Itzstedt mit der Stormarner Gemeinde Tangstedt, das Amt Kisdorf, Teile Norderstedts und die Stadt Henstedt-Ulzburg umfasst. Mit Trittau und Siek wäre die Zahl auf 120 000 Einwohner gewachsen.

Für die beiden Kommunen scheint der Zug nun erst einmal abgefahren zu sein. In eine andere Aktivregion können sie nicht einscheren, eine neue kann sich nicht mehr gründen. "Die Stormarnsche Schweiz ist eine Hauptader für den Tourismus", sagt Uwe Tillmann-Mumm. Und die soll außen vor bleiben, von Fördergeldern der EU abgeschnitten sein? Ausgeschlossen, das sei so nicht gewollt, sagt der Amtsvorsteher und spricht von einer Abstrafung durch die Mitglieder, die ihnen vorwerfen würden, nicht von Anfang an dabei gewesen zu sein.

"Aber das konnten wir auch gar nicht, weil die geografische Anbindung an das Alsterlandgebiet fehlte", sagt Tillmann-Mumm. Die Brücke wurde erst mit dem Beitrittsgesuch der Gemeinde Siek geschlagen, die an Ahrensburg angrenzt. Siek könnte von den EU-Fördergeldern profitieren, sagt Arnold Trenner, etwa mit einer Vernetzung der Radwege in der Wandse-Region.

Die Entscheidung der Mitgliederversammlung wollen weder Trittau noch Siek hinnehmen. Tillmann-Mumm sagt: "Da ist das Land gefordert. Kiel muss prüfen, ob es richtig ist, dass wir außen vor bleiben sollen."