Mobiliar, Solaranlage, Dach und Wärmedämmung sind neu. Heiner Witte sagt: “Jetzt ist alles viel komfortabler.“

Ammersbek. "Wir haben unser Haus unter ökologischen Gesichtspunkten modernisiert. Jetzt ist alles viel komfortabler", sagt Heiner Witte, Geschäftsführer vom "Haus am Schüberg" in Ammersbek. Er sitzt im Café Si im Foyer des Evangelisch-Lutherischen Bildungs- und Tagungszentrums, das gestern mit einem Fest Wiedereröffnung gefeiert hat. Es ist ein heller, einladender Raum mit modernen Stühlen und Tischen. An der Seite steht seit ein paar Tagen ein exklusiver Kaffeeautomat, der Cappuccino, Espresso und vieles mehr zubereitet. "Er ist zurzeit die Attraktion", verrät Witte. Im Café Si werden ausschließlich Kaffeespezialitäten aus fairem Handel angeboten.

Das Café Si ist nur ein Ergebnis der umfangreichen Baumaßnahmen, die das Haus am Schüberg in den vergangenen Monaten vorgenommen hat. Das Gebäude bekam auch ein neues Schieferdach. Dafür wurden auf der 2050 Quadratmeter großen Dachfläche 1,5 Millionen Nägel versenkt. Auch energietechnisch wurde umgerüstet. Um Energie zu sparen, erfolgte eine Wärmedämmung mit Isofloc. Außerdem wurde eine zweite thermische Solaranlage installiert und eine Wärmerückgewinnungsanlage errichtet.

Auch im Bereich der Innenausstattung wurde einiges erneuert. So haben alle Gästezimmer im Tageshaus neues Mobiliar und neue sanitäre Anlagen bekommen, die Seminarräume wurden auf den neuesten technischen Stand gebracht, der Speiseraum wurde saniert. "Wir haben Schallschutzdämmplatten einbauen lassen, sodass es ab jetzt auch dann ruhig ist, wenn viele Menschen im Raum sind", erläutert der Geschäftsführer.

Die Idee, das Bildungs- und Tagungszentrum zu modernisieren, sei bereits vor zwei Jahren entstanden, sagt Witte. Umgesetzt wurde sie Mitte des Jahres. Drei Monate lang war das Haus am Schüberg für die Renovierungsarbeiten geschlossen. Seit Mitte September läuft der Seminarbetrieb zwar wieder, die Baumaßnahmen dauerten aber noch bis Ende vergangener Woche an. "Wir mussten die ökonomischen Aspekte im Auge behalten", sagt Witte. Deshalb habe das Haus nicht für ein ganzes Jahr schließen können.

1,6 Millionen Euro kosteten die Baumaßnahmen. Sie wurden vom Besitzer des Hauses, dem Kirchenkreis Hamburg Ost, finanziert. Während zahlreiche ähnliche Häuser in den vergangenen Jahren geschlossen worden seien, habe sich das Haus am Schüberg ökonomisch ausgesprochen gut entwickelt, sagt Witte. "Wir haben den Stürmen der letzten Jahre getrotzt." Aufgrund der Fusion der Kirchenkreise in der Metropolregion Hamburg sei ein modernes Bildungs- und Tagungszentrum notwendig gewesen. Die Wahl sei auf das Haus am Schüberg gefallen.

280 Seminare werden jedes Jahr in Ammersbek abgehalten, rund 10 000 Gäste finden den Weg ins Haus am Schüberg. "Wir stehen seit 50 Jahren für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung", sagt Witte. "Die heutige Generation soll gut leben können, ohne die Zukunft der nachfolgenden zu gefährden. Die Umbaumaßnahmen zeigen, dass wir nicht nur reden, sondern auch etwas tun."