Die Nachricht aus der Psychiatrischen Klinik in Bargfeld-Stegen ist schockierend: Die Zahl der jungen Menschen, die alkoholabhängig oder tablettensüchtig sind, steigt dramatisch an.

Perspektivlosigkeit und Probleme am Arbeitsplatz haben die Ärzte als Hauptursachen für diese modernen Krankheiten ausgemacht. Doch sind Mobbing und Zukunftsängste wirklich die Wurzel des Übels? Wohl kaum. Diese Phänomene sind längst mehr als Randerscheinungen einer Gesellschaft, in der Ellenbogen an manchem Arbeitsplatz gefragter sind als Verständnis füreinander. Sie sind auch Abbild einer Gesellschaft, in der eine neue Beliebigkeit die Programme im Radio und Fernsehen, die Gespräche im Freundes- und Familienkreis bestimmt. Die Diagnose der Mediziner sollte uns aber nicht niederschmettern, sondern Ansporn sein. Jeder kann hinsehen, wenn Mitmenschen am Alltag zu verzweifeln scheinen. Jeder kann helfen. Wie sagen die Ärzte? Vorbeugen ist besser als heilen. Jederzeit.