In unserer Serie treffen wir Menschen aus Stormarn auf ihrer Lieblingsbank. Heute ist es der Vorsitzende des Ahrensburger Stadtjugendrings.

Ahrensburg. "Inzwischen bin ich der Älteste", sagt Hauke Feldvoss. Dabei ist der Student erst 22. Doch damit gehört er beim Ahrensburger Stadtjugendring schon zu den Senioren. "Die meisten anderen gehen noch zur Schule."

Hauke Feldvoss ist seit zwei Jahren Vorsitzender des Vereins, der sich um die Belange der Jugendlichen in der Stadt kümmert. In den politischen Gremien hat ein Mitglied des Kinder- und Jugendbeirats (KiJuB) einen festen Platz und kann sich an den Debatten beteiligen. Mit abstimmen können die Jugendlichen allerdings nicht "Das hat Vor- und Nachteile. Wir sind ja eigentlich ein Lobbyismusverein. Wenn wir eine Stimme hätten, wären wir auch von anderen beeinflussbar. So suchen wir unsere Themen aber selbst."

Hauke Feldvoss ist einer von Dutzenden jüngeren Ahrensburgern, die ihre Abende nicht vor dem Fernseher oder Computer verbringen, sondern sich auf den Ausschusssitzungen der Stadt für andere Jugendliche einsetzen. "Durch unsere Präsenz sind wir mittlerweile auch bei der Politik akzeptiert", sagt er, "in anderen Städten läuft das nicht so gut." Ein Lob geht an die Bürgermeisterin: "Ohne den großen Einsatz von Frau Pepper würde es den KiJuB in dieser Form aber auch nicht geben."

Was der Stadtjugendring sonst noch so macht? Er hält Kontakt zu anderen Vereinen in der Stadt. Schaut, wo es Probleme gibt. Mit den Augen der Jugend. "Das können auch kleine Dinge sein", sagt Feldvoss. Er meint damit zum Beispiel den Radweg an der Bahnunterführung. Die Abzweigung zur Stormarnschule war lange Zeit nur schwer einzusehen, manchmal stießen die Radler sogar zusammen. Um das zu ändern, schlug der KiJuB einen Spiegel vor. Jetzt kann jeder sehen, ob jemand um die Ecke kommt.

"Drei bis vier Nachmittage in der Woche bin ich mit der Arbeit im Stadtjugendring beschäftigt", sagt Feldvoss, "phasenweise bin ich aber auch jeden Tag im Büro." Gerade war so eine Phase. Die U-18-Wahl zum Bundestag und die Vorstellungsrunde der Ahrensburger Bürgermeisterkandidaten im Jugendzentrum brachten einen großen Organisationsaufwand mit sich. Für alle Aktiven im Stadtjungendring, der auch noch eine hauptamtliche Mitarbeiterin beschäftigt.

Hauke Feldvoss, der im dritten Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule in Wedel studiert, beschreibt seine Tätigkeit als "bürokratisch und administrativ". Auf jemanden, der "Politik und Jugendarbeit" als sein Hobby angibt, passt das aber ganz gut. In der Schule galt sein Einsatz bei den Mitschülern noch als eher uncool. Aber ist es nicht sinnvoll, sich für ein Wohnviertel für junge Leute einzusetzen oder für ein Veranstaltungszentrum im ehemaligen Rohrbogenwerk? Für Hauke Feldvoss gibt es da keine zwei Meinungen.