9.30 Uhr am Großensee-Nordstrand. 24 Taucher steigen in voller Montur in die Boote der Seeaufsicht und der DLRG. Der Nebel hängt tief über dem Wasser. Das Ufer auf der anderen Seite ist nicht zu sehen.

Großensee. Mehrere Motorboote schleppen die Ruderboote mit jeweils zwei Tauchern an verschiedene Stellen des Sees. Zum Freibad am Südstrand, zum Anglerheim und zum Ufer vor dem Pfefferberg. Etwa 20 Meter vor dem Ufer lassen sich die Taucher ins acht Grad kalte Wasser fallen und verschwinden für einige Minuten in der Tiefe.

Der Tauchclub, die Tauchsportgruppe Ahrensburg und einige Mitglieder der Tauchgruppe des Norddeutschen Rundfunks kamen am Sonnabend an den Großensee, um auf dem Grund des Gewässers nach Müll zu suchen. Und sie wurden fündig. Der von Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers bereitgestellte Anhänger war nach der Aktion randvoll gefüllt mit Müllsäcken. Außer zahlreichen Töpfen, Pfannen und Flaschen fanden die Taucher auch ein ausgeschlachtetes Motorrad. Das war aber so schwer, dass sie es vorerst nicht bergen konnten. Einiger Hundert Meter weiter stießen einige Froschmänner ein etwa sechs mal sechs Meter großes Holzgestell. Ob es sich dabei um ein Garagendach oder aber einen ehemaligen Steg handelt, konnte nicht geklärt werden.

Unterstützt wurden die Taucher von den Mitgliedern der Sportangler-Vereinigung, die die Boote lenkten. Der ehrenamtliche Seeaufseher Ernst-Uwe Peemöller organisiert die Suche alle zwei Jahre, damit der Großensee nicht vermüllt. Er sagt: "Früher haben wir Müll gesammelt, jetzt suchen wir ihn." Denn glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen reihenweise Autoreifen, Klappstühle und Fahrräder im See gefunden wurden. Ulrich Krumstroh, Pressesprecher der Tauchervereinigung, sagt: "Der Großensee ist einer der besten Seen in Norddeutschland und hat eine sehr gute Wasserqualität." Er empfiehlt, die Aktion auch an anderen Seen zu wiederholen. Nachdem alle Taucher wieder an Land waren, gab es zum Aufwärmen eine deftige Suppe, die der Brillenunternehmer Günther Fielmann gespendet hatte.