Einige Menschen in Stormarn sind ihrer Zeit voraus. Wenn die Uhren an diesem Sonntag um eine Stunde auf die Winterzeit zurückgestellt werden, haben sie die Arbeit schon lange erledigt.

Ahrensburg. "Wir haben schon vor einer Woche umgestellt", sagt Dorle Rebin aus Ahrensburg. Sie hatte einiges zu tun, denn sie ist Fachverkäuferin im Juwelier- und Uhrengeschäft Werning.

Bei der neuen Dekorierung der Schaufenster und Auslagen haben die Beschäftigten die Uhren nicht nur gepflegt, sondern auch gleich richtig eingestellt. "Bei den meisten Uhren muss noch Hand angelegt werden", sagt Dorle Rebin, die bereits seit 30 Jahren bei dem Juwelier arbeitet und mit der Prozedur bestens vertraut ist. "Es kommen auch häufig Kunden, die Hilfe bei der Umstellung ihrer Uhr benötigen", sagt sie. Manchmal geht es dann nicht nur darum, wie die Uhr umgestellt wird, sondern auch in welche Richtung. Vor oder zurück? Die Frage stellt sich immer wieder . . .

Die Zeitumstellung in den Stormarner Bahnhöfen sei dagegen relativ einfach, sagt Egbert Meyer-Lovis, Sprecher der Deutschen Bahn. Die Uhren werden zentral gesteuert. "Die Atom-Uhr in Braunschweig sendet ein Signal aus, das auch die gewöhnlichen Funkwecker erhalten", sagt Meyer-Lovis, "dieses Signal erhalten auch die 2500 Mutteruhren der Deutschen Bahn, die es wiederum an alle Bahnhofsuhren im Land weitergeben."

Auch Kaplan Jan Stefanowski (33) von der katholischen Kirchengemeinde St. Marien in Ahrensburg muss sich um nichts kümmern. "Unsere Uhr wird automatisch umgestellt", sagt er, "es muss niemand auf den Turm klettern." Dort sind nur ein paar Kabel und kleine Zahnräder zu sehen. Mittlerweile ist das auch in vielen anderen Kirchen und Rathäusern - sofern sie denn eine Uhr haben - der Fall. Das große mechanische Uhrwerk ist nur noch selten zu finden. Auf die Zeitumstellung reagiert übrigens jeder Mensch anders. Einige merken es gar nicht, andere haben einen Mini-Jetlag.