Nachfrage nach Photovoltaikanlagen laut E.on um 50 Prozent gestiegen. Konzern registriert 120 Neuanträge seit Jahresbeginn im Ahrensburger Bereich. Ein Grund: Die Bauteile sind günstiger geworden. Jetzt gibt es Liefer-Engpässe.

Ahrensburg. Die Zahl der Stormarner, die Solaranlagen auf ihren Dächern errichten lassen, steigt. Wie das Energieversorgungsunternehmen E.on Hanse berichtet, ist im Kreis die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent gestiegen. "Im Bereich des Netzcenters Ahrensburg wurden allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres etwa 120 Anträge eingereicht", sagt Thomas Boldt, Netzcenterleiter am technischen Standort der E.on Hanse in Ahrensburg. Im gesamten Jahr 2008 habe es dagegen nur 80 Anträge auf Anschluss einer Solaranlage gegeben.

Ein Grund für die gestiegene Nachfrage ist laut E.on Hanse der derzeit günstige Preis für Solarmodule, der vor allem durch Importe aus Südostasien um bis zu 40 Prozent gesunken sei. Auch die hohen Einspeisevergütungen hätten immer mehr Menschen dazu veranlasst, eine Solaranlage auf ihrem Dach installieren zu lassen. Denn wer eine solche Anlage besitzt, kann Solarstrom zur Selbstversorgung nutzen oder in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Für die Einspeisung muss der vom Solarmodul produzierte Gleichstrom mit Hilfe von Wechselrichtern in Wechselstrom umgewandelt werden. Der Besitzer erhält für das Abtreten des Stroms eine Einspeisevergütung, die für Anlagen unter 30 kW derzeit bei 43,01 Cent pro Kilowattstunde liegt.

Auch bei der Ammersbeker Firma Kersting + Baumgärtl war die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in diesem Jahr besonders hoch. "Derzeit sind so gut wie keine Solarmodule mehr verfügbar", sagt Kersting. Das gleiche gelte für die Wechselrichter, mit deren Hilfe der Solarstrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. "Für 2009 ist der Markt ausverkauft." Erst im kommenden Jahr gebe es wieder die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage installieren zu lassen. Kersting führt die erhöhte Nachfrage vor allem auf die Angst der Kunden vor der Entwicklung in diesem Sektor zurück. "Viele Kunden befürchten, dass das Energieeinspeisegesetz jetzt - nach der Bundestagswahl - gekürzt wird", so Kersting. Deshalb hätten sich zahlreiche Kunden dafür entschieden, noch dieses Jahr eine Solaranlage auf ihrem Dach zu errichten, um von den derzeitige Vergütungen zu profitieren. Kersting sei davon überzeugt, dass sich Solaranlagen für jeden lohnen: "Es ist eine gute Investition, denn das Geld gibt es mit entsprechend guter Rendite zurück." Außerdem würden Solaranlagen die Umwelt entlasten und einen Beitrag zum Ausstieg aus der Atomenergie liefern.

Damit sich eine vierköpfige Familie das ganze Jahr über selbst versorgen kann, benötigt sie eine fünf kWp-Solaranlage. Die Preise für eine solche Anlage lägen derzeit zwischen 15 000 und 20 000 Euro, sagt Kersting. Wie lange dauert es, bis sich diese Ausgaben bezahlt machen? Kersting: "Das ist unterschiedlich." Generell gelte: Je größer die Anlage, desto schneller rechne sich die Errichtung. Bei einem Einfamilienhaus dauere es in der Regel zehn bis zwölf Jahre.