Offiziell sind in Reinfeld 500 Hunde registriert. Die Stadtverwaltung vermutet aber, dass es wesentlich mehr sind. “Oft kommen Leute vorbei, um vom nicht gemeldeten Hund ihrer Nachbarn zu berichten“, sagt Rathausmitarbeiterin Gudrun Rausch.

Reinfeld. Wenn einige Hundehalter Steuern zahlten und andere nicht, sei das ungerecht. Daher habe sich die Stadt zu einer Bestandskontrolle entschlossen, für die sie extra eine Firma beauftragt hat - die adler-Kommunalservice Deutschland GmbH.

Das Aachener Unternehmen hat Erfahrung, war bereits in vielen Städten unterwegs. So auch vor einem Jahr in Bad Oldesloe. Vor der Zählung waren in der Kreisstadt 993 Hunde gemeldet. Die Bestandsaufnahme ergab, dass 150 weitere Hunde nicht registriert waren. "Die Kosten für die Zählung lagen bei 9282 Euro, die Einnahmen bei 12 000 Euro", sagt Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary. Die Aktion werde sich auch langfristig bezahlt machen.

In Reinfeld gehen die Außendienstmitarbeiter der Aachener Firma ab 27. Oktober durch die Straßen, können sich als Kontrolleure ausweisen. Die jährliche Hundesteuer beträgt derzeit 82 Euro für einen Hund, 104 Euro für ein zweites Tier. Die Stadt Reinfeld verspricht sich ebenso wie Bad Oldesloe zusätzliche Einnahmen. "Es entstehen keine zusätzlichen Kosten", sagt Gudrun Rausch, "das Unternehmen bekommt eine Erfolgsprämie." Konkrete Vorstellungen davon, wie viele nicht gemeldete Hunde ermittelt werden könnten, hat die Stadt allerdings nicht.

Wenn das Unternehmen nicht registrierte Hunde ermittelt, müssen die entsprechenden Besitzer mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung rechnen. Wer sich Unannehmlichkeiten ersparen möchte, kann seinen Hund im Bürgerbüro des Rathauses (Paul-von-Schoenaich-Straße 14, Zimmer 6) melden. Die Hundezählung wird voraussichtlich bis einschließlich Dezember dauern.