Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind“. So beginnt das bekannte Herbstlied des Schweizer Dichters Freiherr Johann Gaudenz von Salis-Seewis (1762-1834), das der Komponist und Musikkritiker Johann Friedrich Reichard 1752-1814) musikalisch untermalte.

Auf der Schwelle zum Winter verzaubert uns der Herbst mit einer Symphonie von Farben und Stimmungen - in Rot und Gelb getaucht ist die Natur, helle Mittagssonne spiegelt sich auf den Seen, Morgennebel begrüßen den Tag, Stürme fegen über Wald und Flur. Hier und da überraschen zwischen abgeernteten Feldern strahlend gelbe Blütenmeere das Auge. Was selbst aus der Nähe aussieht wie ein Rapsfeld, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Weißer Senf (Sinapis alba). Vor dem Hintergrund herbstlicher Wälder und Knicks bringt diese von Bauern als Zwischenfrucht nach der Ernte angebaute Pflanze einen Hauch von Sommer zurück auf die Felder von Stormarn. Weißer Senf gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Die einjährige Pflanze wächst schnell und kann bis zu 120 Zentimeter hoch werden. Weißer Senf wird gerne als Gründünger ausgesät, weil er mit seinen weitverzweigten Wurzeln für lockere Böden sorgt.