In einem Brief an den Großhansdorfer Verwaltungschef macht der Ahrensburger Kaufmann Heinrich Burth jetzt seinem Ärger über Äußerungen von Janhinnerk Voß Luft.

Großhansdorf. Der Bürgermeister hatte Betrieben im Zusammenhang mit einer Ausschreibung zum Umbau des Feuerwehrgerätehauses "unangemessen hohe Preisforderungen" vorgeworfen. Diese führe er auf die "gute Auslastung der Firmen wegen der Konjunkturprogramme" zurück, so Voß.

Das bringt Burth auf die Palme. Voß stelle mit seinen Äußerungen "die Realität auf den Kopf." Die Auftragslage sei bei weitem nicht so gut, wie der Bürgermeister glauben machen wolle, schreibt Burth. Und ohne Konjunkturprogramm wäre sie noch schlechter. "Die Aufträge der öffentlichen Hand sind deutlich zurück gegangen. Die Bedingungen am Markt haben sich verschlechtert", sagt Heinrich Burth. Die Programme der Bundesregierung würden gerade deswegen aufgelegt, um Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftssituation auf Firmen und Arbeitsplätze abzufedern.

Worum genau geht es? Die Gemeinde wollte das Feuerwehrgerätehaus sanieren lassen und hatte im Juli die Ausschreibung verschickt. Die Beteiligung war gering, die Kalkulationen dafür umso höher. Sie lagen um rund 30 Prozent über den vom Architekten geschätzten Kosten. Statt der veranschlagten 750 000 Euro hätte der Umbau demnach rund 1,1 Millionen Euro gekostet. Die Gemeinde hat die Renovierungsmaßnahme nun vorerst vertagt.

Auch Heinrich Burth, Inhaber des Fachmarktes "wohnen & sparen" in Ahrensburg, hatte die Ausschreibungsunterlagen erhalten. Sie seien am Dienstag, 14. Juli, eingegangen und sollten bis zum Montag, 20. Juli, eingereicht werden, sagt Burth. "Wir hatten also nur drei Werktage Zeit. Das ist zu wenig. Zumal auch noch Urlaubszeit war." Der Zeitdruck könnte seiner Meinung nach ein Grund für die geringe Beteiligung der Firmen sein. Denn eigentlich bräuchten die Betriebe in wirtschaftlich schwierigen Phasen genau solche Aufträge.

Anstatt den Firmen nun pauschal überhöhte Preisforderungen zu unterstellen, solle die Gemeinde lieber die Kalkulation des Architekten überprüfen. Burth: "Die könnte von vornherein zu niedrig angesetzt gewesen sein."

Bürgermeister Janhinnerk Voß bestätigte auf Anfrage, dass er den Brief an den Architekten mit der Bitte um Stellungnahme weitergeleitet habe. "Wir prüfen das", sagt Voß. Er selber habe mit seiner Äußerung über die Situation der Firmen lediglich Fakten weitergegeben, wie sie ihm in Gesprächen mit Handwerkern und dem Architekten übermittelt worden seien.