Die Gemeinde will das Thema Ruheforst in Lütjensee noch einmal neu angehen. “Wir sind daran interessiert, das Thema im Planungsausschuss weiter zu beraten und die Bürger einzubinden“, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Stentzler (CDU).

Lütjensee. Grundsätzlich also befürworten die Ortspolitiker einen Begräbniswald. Den vorgesehenen Standort jedoch lehnen sie ab. Das eine Gelände (Seebergen) grenzt an ein Wohngebiet, das andere liegt am Seeweg. "Ein Ruheforst an unserer Seepromenade ist undenkbar", sagt Stentzler. Er begründe den hohen Freizeitwert des Lütjensees. Auch die Lütjenseerin Ilka Janne ist gegen den diesen Standort. Die Vorstellung, bei einem Spaziergang in eine Beerdigung zu platzen, behage ihr gar nicht. "Wenn ich mit dem Tod in Verbindung treten möchte, gehe ich auf den Friedhof", sagt die Anwohnerin des Seewegs. "Wir sollten nach anderen Flächen suchen", sagt Ulrike Stentzler.

Die Suche dürfte indes schwierig werden. Laut Bürgermeister Andreas Körber (CDU) gibt es zurzeit keine anderen Flächen. Sein Vorgehen bei diesem Thema hat für Unmut gesorgt. Er hatte den Ruheforst "ohne Absprache mit der Fraktion auf die Tagesordnung der Gemeindevertretersitzung gesetzt", sagt Ulrike Stentzler. Und sich dabei über den Beschluss des Planungsausschusses hinweggesetzt, der das Vorhaben abgelehnt hatte. Das Gremium wollte mehr Informationen. "Ich war der Ansicht, dass offene Fragen bei dem sofort angesetzten Ortstermin beantwortet wurden", sagt Körber. An dem Termin nahm auch ein Vertreter der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, zu denen die Försterei Lütjensee gehört, teil. Körber ist Förster dieser Försterei. Er habe sich "nichts Böses dabei gedacht", das Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Auch den Interessenkonflikt, der ihm vorgeworfen wird, sehe er nicht. Körber: "Ich will das nicht durchpeitschen. Wir machen das mit und nicht gegen die Bürger." Die Bedenken basierten auf Falschinformationen. Der Wald und der Seerundweg könnten ohne Einschränkungen weiter genutzt werden. Der Standort sei gut gewählt. "Der Ruheforst muss erreichbar sein. Niemand möchte sich im dunklen Eck bestatten lassen." Der Bürgermeister begrüßt die Entscheidung, das Thema wieder in den Ausschuss zu verweisen. Er sagt "Wir sind weiter im Gespräch. Das war mein Anliegen."