Nicht an Hilfe sparen

Zum Bericht "Antrag: Kreis soll Verhütungsmittel zahlen"

Ich habe selbst jahrelang als Projektleiterin für arbeitslose Jugendliche, Aussiedler, Ausländer sowie Schüler gearbeitet und die Handlungskompetenz der Teilnehmer zu schulen und zu fördern versucht. Vielfach mit großem Erfolg, aber natürlich nicht immer, weil Menschen unterschiedlich sind. Jedoch finde ich den jetzigen Trend in der Gesellschaft sehr bedenklich, wenn man versucht, Hilfe einzusparen mit dem Argument, die Person sei nicht "handlungskompetent" genug. Damit macht man es sich zu leicht. Selbst wenn die Betroffenen weniger fähig sein sollten, das "Leben in den Griff zu bekommen" oder "richtige" Entscheidungen zu treffen - trotzdem muss ihnen geholfen werden.

Sabine Richter, Ahrensburg

Eignung ist wichtig

Zum Bericht "Stelle der Frauenbeauftragten gestrichen"

Barsbüttels Gleichstellungsbeauftragte hat aus persönlichen Gründen ihr Amt aufgegeben - und wir alle sollten ihr in Dankbarkeit für Geleistetes für ihre neuen Aufgaben Glück und Erfolg wünschen. Nun soll dieser sensibel zu betreibende, sehr menschliche Job ehrenamtlich weitergeführt werden. Man will ein paar Euro sparen, weil Sparen angesagt ist. Zur Klarheit: Es geht mir nicht darum, ein Ehrenamt gering zu schätzen - im Gegenteil: Unsere Gesellschaft braucht engagierte Mitarbeiter im wahrsten Sinne. Doch in diesem Fall sind Zweifel angebracht: Nicht jeder, der guten Willens und honorarfrei ein derartiges soziales Engagement eingeht, hat auch die Qualifikation dafür. Diese zu findende Person wird eine hohe Verantwortung tragen - hoffentlich findet sich der bestmögliche Ersatz für Frau Moltzen.

Wolf-Peter Enke, Barsbüttel

Es gab genug zu tun

Weil Gemeinden unserer Größenordnung künftig nicht mehr verpflichtet werden, die Position einer Gleichstellungsbeauftragten zu besetzen, soll in unserer Gemeinde ein Ehrenamtler den Job machen. Bei allem Verständnis für die Versuche, Geld zu sparen, halte ich es in dieser Angelegenheit für den absolut falschen Weg. Man mag zu unserer bisherigen Gleichstellungsbeauftragten stehen, wie man will, aber bisher wurde ihre Arbeit in keinem Ausschuss reklamiert. Also muss es ja ausreichend Aufgaben gegeben haben. Ich frage mich, wie eine ehrenamtlich arbeitende Gleichstellungsbeauftragte das erledigen soll.

Gabriela Wurst, Barsbüttel

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