Die Oldesloer Gleichstellungsbeauftragte Marion Gurlit hat eine Liste mit 115 Unterschriften an Stormarns Kreispräsidentin Christa Zeuke und an Oldesloes zweite stellvertretende Bürgermeisterin Maria Herrmann übergeben.

Bad Oldesloe. Die Unterzeichner fordern den Kreis und die Stadt auf, sich für ein kommunales Wahlrecht auch für Migrantinnen und Migranten einzusetzen. "Die Politik muss sich mit diesem Thema beschäftigen", sagte Gurlit. Denn es gebe viele Menschen, die dort auch wählen wollten, wo sie lebten.

Die Unterschriften waren bei einem Fest aus Anlass des internationalen Frauentags gesammelt worden. Die Übergabe markierte den Schlusspunkt der interkulturellen Woche in der Kreisstadt, deren Kern eine Ausstellung zum Thema Flucht in der Peter-Paul-Kirche gewesen war. Rund 300 Bürger haben sich die Schau angesehen, darunter auch 123 Jugendliche.

"Mit dem Ende der Ausstellung endet aber nicht, dass wir uns weiter mit diesem Thema beschäftigen", sagte Barbara Schleth von der Migrationsberatung des Diakonischen Werks, die sich federführend um die interkulturelle Woche gekümmert hatte. Die Frage bleibe, wie man mit Migranten vor Ort umgehe. "In den Oldesloer Unterkünften leben viele junge Männer, die ganz scharf darauf sind, zu arbeiten und Deutsch zu lernen. Aber sie dürfen erst mal nicht", so Barbara Schleth, "aus Aktiven, die sich auf die Flucht gemacht haben, sind Objekte geworden, die warten müssen."

Christa Zeuke und Maria Herrmann sicherten zu, die Unterschriften weiterzuleiten. Die SPD-Politikerin Herrmann hat bereits beantragt, dass sich der nächste Oldesloer Hauptausschuss mit einer Resolution zum kommunalen Wahlrecht für Migranten befassen möge.