Drei der sieben Oldesloer Obdachlosenunterkünfte sollen nach dem Willen der Stadtverwaltung zu einer größeren zusammengelegt werden.

Bad Oldesloe. Nach den Worten von Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak sind die städtischen Immobilien Lübecker Straße 32, Königstraße 16 und Poggensee 2 im Gespräch. Dort leben zwölf Menschen.

"Und es ist unglaublich schwierig, sie wieder in reguläre Wohnungen zu bringen", sagt Sobczak. Zum einen liege das an der Einstellung, die viele der Betroffenen zu Wohnraum hätten: ein Platz zum Schlafen, mehr nicht. "Außerdem lehnen Vermieter oft ab. Die gucken: Wer ist das? Passt der in meinen Hauseingang?" Es passe nahezu nie.

Vor diesem Hintergrund halten Bürgermeister Tassilo von Bary und er den Vorschlag der FDP-Fraktion für unrealistisch. Sie hatte angeregt, die 45 Bewohner der sieben Unterkünfte auf Wohnungen zu verteilen, die ein gemeinnütziger Träger zuvor angemietet haben müsste (wir berichteten). Der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss hat den Antrag bei seiner jüngsten Sitzung zurückgestellt.

Doch an der Situation müsse sich etwas ändern, sagen auch die Männer im Rathaus. Wie berichtet, fährt die Polizei allein an der Lübecker Straße jährlich 60 Einsätze. Und das ist offenbar nur die Spitze des Eisbergs. Sobczak, dem auch das Ordnungsamt untersteht: "Bei uns häufen sich die Beschwerden von Nachbarn. Wenn mal zwei Wochen keine gekommen ist, ist das schon ein langer Zeitraum." Dann beschwerten sich die Nachbarn über Lärm oder darüber, dass sie angepöbelt würden.

"Wir brauchen einen Sozialarbeiter, der gezielt auf den einen oder anderen zugeht, um ihn aus seiner Situation herauszuholen", sagt Thomas Sobczak. Und eine zentrale Unterkunft habe den Vorteil, dass sich der Sozialarbeiter dort effektiv einsetzen ließe.

Wo die liegen könne? "Wir hatten schon eine sehr konkrete Idee", sagt Bürgermeister Tassilo von Bary. "Uns war wichtig, mal an einem ganz konkreten Vorschlag zu zeigen, was möglich wäre", ergänzt sein Mitarbeiter Sobczak. Beide spielen auf das leerstehende Gästehaus Faita an der Hamburger Straße an. Von Bary: "Eine Unterkunft muss relativ zentral liegen. Im Gewerbegebiet oder auf dem Dorf, das passt nicht."