Eine Platanenallee, eine Boulefläche, eine besondere Pflasterung und viele Sitzgelegenheiten sollen den Platz vor dem Rathaus zu einem Anziehungspunkt machen.

Glinde. Noch ist der Markplatz in Glinde eine große Sandfläche, auf der ein paar Bauarbeiter die ersten Steine verlegen. Doch schon Ende November soll der neue Marktplatz fertig sein. Dort, wo vorher eine graue Fläche aus Waschbetonplatten war, entsteht zurzeit ein neues Zentrum, dass die Menschen zum Verweilen einladen soll. "Auf dem alten Platz war die Oberfläche kaputt, und die Entwässerung funktionierte nicht mehr richtig", sagt Jutta Kricheldorff vom Bauamt der Stadtverwaltung. Der neue Marktplatz soll technisch besser sein, und er soll sich gut in die "Junge Stadt im Grünen" einfügen - so nennt sich Glinde. "Es soll eine Vernetzung der beiden grünen Bänder in Glinde geschaffen werden, das ist der Mühlenteich und der Grünstreifen im alten Gleisbett auf dem ehemaligen Depotgelände", beschreibt Jutta Kricheldorff die städtebauliche Idee, die hinter der Baustelle steckt. Geplant haben das Projekt die drei Firmen Petersen Pörksen Partner aus Lübeck, Masuch und Olbrisch aus Oststeinbek sowie Arbos Landschaftsarchitekten aus Hamburg.

"Dabei wurde besonders berücksichtigt, dass der Wochenmarkt mindestens so gut wie vorher funktionieren kann", sagt Kricheldorff. Die Fläche für den Markt, der für die Bauzeit auf den benachbarten Parkplatz ausgewichen ist, wird nun ungefähr so groß wie zuvor, nur länger und schmaler.

Die Lübecker Baugesellschaft Bergemann-Gräper setzt die Planungen seit August in die Tat um. "Wir ziehen gerade das Pflasterbett ab, um es für die Pflasterung vorzubereiten", sagt Steinsetzer Matthias Dorndorf, während er die Sandfläche zu seinen Füßen glättet. Sein Kollege Axel von Allwörden schleppt einzelne Pflastersteine dorthin, wo einige schon in ihrem Bett liegen. "Einer davon wiegt gut zehn Kilogramm", sagt er, legt ihn ab und holt den nächsten. "Wir fangen mit der Innenfläche an", sagt Schachtmeister Eberhard Gertig, der die Baustelle beaufsichtigt. Die Bauarbeiter sind im Zeitplan. "Bisher läuft alles wunderbar", sagt Gertig. Ein Großteil der 7800 Quadratmeter wird mit Betonsteinen in Grau- und Ockertönen gepflastert. "Das Muster erinnert an einen Strichcode. Wir haben schon überlegt, ob es den Preis des Umbaus darstellen soll", sagt Jutta Kricheldorff und lacht. Die Baukosten liegen bei knapp 1,55 Millionen Euro.

Am Rand wird der Platz mit dunkleren, anthrazitfarbenen Granitsteinen begrenzt. An der nördlichen Seite entsteht vor der Sparkasse eine zweireihige Platanenallee, darunter wird eine Grantfläche angelegt. "Wir haben eine französische Partnerstadt, da passt es doch ganz gut, wenn wir auch einen Platz zum Boulespielen haben", sagt die Bauamtsmitarbeiterin.

Unter den Bäumen werden gemütliche Holzbänke mit Rücken- und Armlehnen stehen. Auf der gegenüberliegenden Längsseite wird eine Reihe Blühkirschen gepflanzt. Kricheldorff: "Solche Bäume stehen auch in der im vergangenen Jahr erneuerten Passage und haben im Frühjahr wunderschön weiß geblüht."

Unter den Bäumen sollen Sitzbänke stehen, davor wird eine etwa zehn Zentimeter hohe Stufe gebaut, damit das Regenwasser richtig ablaufen kann.

"Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen werden an der Seite Rampen gebaut", sagt Jutta Kricheldorff und betont: "Im Glinder Zentrum soll es nach dem Umbau unterschiedliche Aufenthaltsorte geben - zum kurzen Ausruhen beim Einkaufen oder zum gemütlichen Sitzen, um ein Boulespiel zu verfolgen."