Zwei der eingeplanten sechs Millionen sind ausgegeben. Der zweite von insgesamt vier Bauabschnitten ist fertig. Damit ist im Nordostflügel des Tobias-Hauses der Alltag wieder eingekehrt.

Ahrensburg. Die 40 Bewohner haben den um zwei Etagen aufgestockten Gebäudetrakt bereits bezogen. Jedes Stockwerk ist jetzt farblich anders gestaltet und nach einer Heilpflanze benannt. Malve, Iris, Arnika und Sanddorn schaffen eine freundliche Atmosphäre und sind für die Bewohner eine zusätzliche Orientierungshilfe.

Ab Oktober beginnt nun der laut Heimleiter Bartholomäus Rottmair "spannendste Teil" der umfangreichen Renovierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an der Einrichtung im Ahrensburger Stadtteil Hagen: Der Bau der Wohnküchen. Sieben sollen es werden. Sie sind das Kernstück des Wohngruppenkonzepts des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe, das im Tobias-Haus umgesetzt werden soll. "Wie in einer Wohngemeinschaft sollen die Bewohner in überschaubaren Gruppen ein möglichst vielfältiges Leben führen", erklärt der Heimleiter. Die Wohnküche ist das Zentrum, in dem gekocht, gegessen und der Alltag so normal wie möglich gelebt wird. Für die Bewohner werden mit diesem neuen Konzept auch die Wege kürzer, denn sie müssen nicht mehr in den großen Speisesaal im Erdgeschoss. Den gibt es in der alten Form auch gar nicht mehr. Er wurde verkleinert und zu einem Bistro-Café umgestaltet, der als zentraler Begegnungsraum gedacht ist und sonnabends und sonntags jeweils ab 14.30 Uhr für jedermann offen ist.

In einem vierten Bauabschnitt entsteht ein zusätzlicher dritter Fahrstuhl, der für die Bewohner eine weitere Erleichterung bringen wird. Anders als ursprünglich geplant, wird der Aufzug nicht außen, sondern innerhalb des Hauses gebaut.

Wenn alles wie bisher nach Plan läuft, wird das anthroposophisch geführte Alten- und Pflegeheim ab 2011 um 800 Quadratmeter Nutzfläche und 27 Einzelzimmer erweitert für die Zukunft gerüstet sein und "in neuer Schönheit erstrahlen", sagt Bartholomäus Rottmair. Seit sieben Jahren leitet er das Heim, das der Heinrich und Mathilde Grell-Stiftung gehört. Der Nordostflügel ist fertig, jetzt werden die angrenzenden Zimmer renoviert. Als Ausweichquartier dient der Südbau. Später soll dann auch dieses Gebäude saniert werden. Es wurde 1983 im Park des Alten- und Pflegeheims errichtet und beherbergte früher eine Altenpflegeschule. Nun soll das Haus für Betreutes Wohnen hergerichtet werden. "Damit schaffen wir an diesem Standort ein kleines Zentrum für alte Menschen und ergänzen unser Angebot", sagt Rottmair. Die Nachfrage ist vorhanden: Für die geplanten 20 Wohnungen gibt es bereits eine Warteliste.