Ruf nach Videoüberwachung und besserer Beleuchtung. Auch bei Festen gibt es immer häufiger Schlägereien.

Reinfeld. Schlägereien, Sachbeschädigungen, Fahrraddiebstähle und Schmiererein: Der Reinfelder Bahnhof hat sich zu einem Brennpunkt entwickelt. "Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Bürger dort wieder sicher fühlen", sagt Jens Stamer, Leiter der Polizeidienststelle der Stadt. Im Hauptausschuss hat er jetzt Alarm geschlagen und die Kommunalpolitiker dazu aufgefordert, die Situation nicht eskalieren zu lassen.

"Am Oldesloer Bahnhof wurde vor zwei Jahren eine Videokamera angebracht. Seitdem ist die Zahl der Straftaten dort spürbar zurückgegangen, insbesondere der Fahrraddiebstahl", sagt Stamer, "ich würde es befürworten, wenn es in Reinfeld ebenfalls eine derartige Überwachung gäbe." Ein Problem am Bahnhof seien die vielen dunklen Ecken. Die Unterführung zum Bahnsteig sowie der Parkplatz sind nach Ansicht der Polizei nicht ausreichend beleuchtet. Viele Menschen hätten Angst, dort hinzugehen. Zudem sei der Bahnhof schmutzig. Vielerorts liegt Müll herum, die Wände sind beschmiert.

"Die Stadt muss endlich etwas dagegen tun", sagt Patrick Günther aus Heilshoop, der regelmäßig nach Reinfeld fährt. "Als ich vor einigen Jahren noch zur Schule kommen musste, waren Schlägereien und Schmierereien am Bahnhof beinahe an der Tagesordnung", sagt er. Dass Videokameras dauerhaft Abhilfe schaffen, bezweifelt er. "Es wäre nur kurze Zeit ruhig. Dann würden die Randalierer auch die Kamera kaputtschlagen." Dennoch findet er es richtig, dass sich etwas ändert. "Ich würde es gut finden, wenn die Unterführung nachts mit Gittern versperrt wird", meint er. Für eine Videoüberwachung sprechen sich Julia Meyer aus Zarpen und Andreas Dahl aus Reinfeld aus. Die Zahl der Verbrechen würde sinken, wenn die Menschen wüssten, dass sie überwacht werden. Julia Meyer: "Vor allem würden sich die Menschen auch wieder sicherer fühlen."

Der Hauptausschuss unterstützt den Vorschlag der Polizei. In Gesprächen mit der Bahn soll nun über eine Videoüberwachung und eine bessere Beleuchtung verhandelt werden.

Doch nicht nur am Bahnhof, sondern auch bei den größeren Festen in der Stadt registriert die Polizei eine Zunahme von Gewalt. "Am 30. April waren wir beim Maifest permanent im Einsatz, da es zahlreiche Körperverletzungen um das Festgebiet am Karpfenplatz gab", sagt Jens Stamer. Beim Karpfenfest, das dieses Wochenende gefeiert wird, möchte die Polizei daher mit mehr Beamten unterwegs sein und auch gemeinsam mit dem Jugendamt Besucher kontrollieren. Denn überwiegend seien es betrunkene Jugendliche, die durch sehr aggressives Verhalten auffallen. Jens Stamer: "Die Erfahrung zeigt, dass durch erhöhte Polizeipräsenz Straftaten verhindert werden können. Wenn wir rechtzeitig über Veranstaltungen informiert werden, können wir sogar Verstärkung von der Bundespolizei anfordern, die am Bahnhof ist."