Rüdiger Nehbergs Organisation "Target", die sich gegen genitale Verstümmelungen bei Frauen einsetzt, konnte in Äthiopien erstmals fünf Frauen für sich gewinnen, die früher andere Frauen beschnitten haben. Sie sollen eine Aufklärungsaktion umsetzen und arbeiten fortan als Hebammen. Bei ihren Hausbesuchen in einer 2800-Einwohner-Stadt im Osten des Landes sollen sie über die negativen Folgen der genitalen Verstümmelung informieren. "Target" setzt darauf, dass die Genitalverstümmelung in dem Einsatzgebiet bald völlig aufgegeben wird. Zwar ist der Brauch in Äthiopien verboten, doch besagt die Tradition, dass unversehrte Frauen nicht heiratsfähig seien. Außerdem glauben die Menschen irrtümlicherweise, dass ihre Religion, der Islam, dieses Ritual verlangt. Weitere Hilfe soll das kürzlich von Target herausgegebene "Goldene Buch" leisten, das an alle Vorbeter der Moscheen gratis verteilt werden soll.