Die Oldesloer Stadtverordnete Maria Herrmann (SPD) soll Interna aus einer nicht-öffentlichen Beschlussvorlage ausgeplaudert haben. Davon sind FDP und CDU überzeugt, die Herrmanns Verhalten im jüngsten Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss scharf gerügt haben.

Bad Oldesloe. "Frau Herrmann hat gegen die Gemeindeordnung verstoßen", sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Karl-Reinhold Wurch. Ihr Verhalten sei für die FDP nicht hinnehmbar.

Die Ausschussvorsitzende Angela Fehrmann (CDU) wirft Herrmann "Unehrlichkeit" vor. "Wir haben uns vorher alle geeinigt, dass wir uns öffentlich lediglich in Allgemeinplätzen verlieren wollten. Und Frau Herrmann hat nicht gesagt, dass sie sich nicht daran halten wolle."

Zu dem Eklat war es während einer Aussprache über ein von der Verwaltung vorgelegtes Konzept zur Obdachlosenbetreuung in der Kreisstadt gekommen. Im Verlauf der Debatte brachte die SPD-Frau den Namen "Hamburger Straße" ins Gespräch, an der laut Vorlage aus dem Rathaus eine Immobilie als Sammelunterkunft angemietet werden könnte.

"Die Verwaltung wollte nur ein allererstes Meinungsbild von der Politik hören", sagt Angela Fehrmann, für einen Beschluss sei es ohnehin viel zu früh gewesen. Die FDP-Stadtverordnete Anita Klahn spricht von "Verunsicherung der Anwohner", zu der Herrmanns Worte geführt hätten.

Maria Herrmann sieht das anders: Die anderen Parteien hätten hinter dem Rücken der Bürger entscheiden und die dann vor vollendete Tatsachen stellen wollen. Und: "Ich finde nicht, dass am Namen Hamburger Straße irgendetwas Geheimnisvolles dran wäre."

Die Verwaltung hat noch nicht entschieden, wie sie mit dem Vorfall umgeht.