Jetzt sind die Bürger gefragt. Sie sollen ihre Meinung zu den Plänen für den Schützenplatz äußern. Gerhard Heinze, Axel Schulz und Jens Hoffmann haben den Antrag für ein Bürgerbegehren gestellt.

Trittau. Die Aktion wird von der CDU-Fraktion unterstützt. Seit Freitag liegen Unterschriftenlisten in den Trittauer Geschäften aus. Die Initiatoren befürchten, dass bei den kommenden Sitzungen bereits Fakten geschaffen werden sollen, ohne vorher die Bürger gehört zu haben. "Das ist äußerst bedenklich und ein undemokratischer Vorgang", sagt CDU-Fraktionschef Jens Hoffmann.

Die Pläne des Hamburger Investors Procom, auf dem Schützenplatz einen Verbrauchermarkt sowie Einzelhandelsgeschäfte zu bauen, sorgen seit Monaten für Unmut unter den Trittauern. "Diese Planung ist ein totaler Blödsinn", sagte Harald Lammers, Mitglied des Tennisclub Trittau (TTC). Der Schützenplatz sei das Herz von Trittau und muss in seiner jetzigen Form erhalten bleiben, fordert auch der Trittauer Bürger Bernd Eckert und trug sich in die Unterschriftenliste ein.

"Wir denken schon seit geraumer Zeit über ein Bürgerbegehren nach", sagt Gerhard Heinze, der Mitglied der Bürgergemeinschaft Trittau (BGT) ist und mit seiner Partei in dieser Sache nicht auf einer Linie liegt. Denn die BGT ist wie die SPD ein Befürworter der Bebauungspläne. Die CDU lehnt das Vorhaben ab. Heinze sagt: "Es war der erklärte Wille aller Parteien, die Bürger an dem Entscheidungsprozess zu beteiligen. Das gehört sich bei so einer grundlegenden Entscheidung auch." Nun allerdings soll bei der Sitzung des Planungsausschusses am 10. September das Ergebnis des aktualisierten Einzelhandelsgutachtens vorgestellt werden. Dann haben die Fraktionen eine Woche Zeit, sich zu beraten, um dann am 17. September bei einer Sondersitzung eine Empfehlung für den Aufstellungsbeschluss der B-Plan sowie der Flächennutzungplan-Änderung auszusprechen.

Bei der Gemeindevertretersitzung am 22. September könnte die Planänderung endgültig beschlossen werden. Die Bürger sollen bei einer Einwohnerversammlung am 28. September informiert werden. "Diese zeitliche Planung geht überhaupt nicht", sagt Jens Hoffmann, Vorsitzender der CDU-Fraktion. "Man übergeht das Votum der Bürger, indem man vorher Fakten schafft und sie vor vollendete Tatsachen setzt."

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens wollen bis zum 1. September die mindestens 650 Unterschriften gesammelt haben, die notwendig sind, damit die Kommunalaufsicht den Antrag für das Bürgerbegehren prüfen kann. Die Listen sollen laut Jens Hoffmann bei der Sitzung des Sozial-, Sport- und Kulturausschusses am 1. September an den Bürgermeister Walter Nussel übergeben werden.