Gut ein Jahr nach dem Start gibt es in den Ämtern Siek und Trittau noch nicht einmal die Machbarkeitsstudien.

Barsbüttel. Wie gut ist der Internetzugang in Barsbüttel und im Amt Siek? Wie schnell kann man surfen? Wie kann es schneller gehen? Diese Fragen sollen in einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie beantwortet werden, die jetzt in Auftrag gegeben wurde. Die Studie kostet 14 280 Euro und wird zu 75 Prozent vom Land bezahlt.

Das will die Internetversorgung gerade in ländlichen Regionen verbessern und hat dafür schon im Juli vergangenen Jahr ein Förderprogramm ins Leben gerufen. Überall dort, wo die Download-Geschwindigkeit unter einem Mbit pro Sekunde liegt, können Zuschüsse beantragt werden. Allerdings ist nach Auskunft des Kieler Wirtschaftsministeriums bislang nur in wenigen Fälle Geld für eine tatsächliche Verbesserung beantragt worden. "In der Hauptsache wurden bisher Machbarkeitsstudien gefördert", sagt Pressesprecherin Karin Fehlau. Im Klartext: Bislang zählen nur die Gutachter zu den Gewinnern des Programms. 750 000 Euro und 70 Förderbescheide hat das Land bisher ausgegeben. Wer Geld für schnellere Downloads aus dem Internet haben will, muss nachweisen, dass es eine Unterversorgung gibt. Außerdem muss die Problemlösung "technikneutral" beschrieben sein, um keinen Anbieter zu bevorzugen.

Die komplizierte Antragstellung hat dazu geführt, dass es mit der Breitbandförderung auch in Stormarn nicht so recht vorangeht. Braak hatte beispielsweise schon im vergangenen Dezember beschlossen, Fördermittel zu beantragen. Damals hatte man gehofft, gemeinsam mit den Amtsgemeinden im Januar oder Februar eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben zu können. Nun ist es doch August geworden. "Es hat lange gedauert, bis wir den Bewilligungsbescheid vom Land bekommen haben", sagt Susanne Kuplich, in der Sieker Amtsverwaltung für das Thema zuständig. Sie rechnet damit, dass die Studie, die von der Hamburger Firma Lan Consult erstellt wird, im November oder Dezember fertig sein könnte.

Erster Schritt ist nun eine Befragung aller Haushalte in Barsbüttel und dem Amt Siek. "Die Fragebogenaktion wird im September starten", sagt Kuplich. Die Bürger sollen unter anderem ankreuzen, mit welcher Technik sie derzeit ins Internet gelangen und mit welcher Geschwindigkeit sie im Internet surfen können.

"Schön wäre es auch, wenn sie mit ihrem Computer einen Speed-Test machen könnten, um festzustellen, wie schnell ihr Internetzugang tatsächlich ist", sagt Susanne Kuplich.

In Trittau und den Amtsgemeinden hat man die Umfrage schon hinter sich. Stefan Schröter von der Trittauer Verwaltung geht davon aus, dass die Machbarkeitsstudie schon in zwei bis drei Wochen vorliegen wird. Die Fragebogenaktion ist allerdings in Trittau auf wenig Resonanz gestoßen. Rund 7000 Bogen wurden verschickt, nur 631 wurden ausgefüllt und zurückgeschickt - gerade mal neun Prozent.

Mit ihren Breitbandförderprogrammen hat das Land bisher nicht viel Glück gehabt. Die erste Variante, die 2006 gestartet wurde, haben nur fünf Kommunen in Anspruch genommen. Die Hallig Hooge (72 Einwohner), die Insel Langeneß (125), Hetlingen (1324), Kosel (1375) und Brekendorf (1064). Im Nachfolgeprogramm wurde der Zuschuss etwas erhöht. Im Frühjahr sind die Förderbedingungen noch einmal verändert worden. Statt 60 Prozent zahlt das Land nun maximal 75 Prozent der Kosten, aber nicht mehr als 200 000 Euro. Außerdem gibt es nun auch einen "Leerrohrförderung". Wenn eine Kommune als Vorarbeit für eine Breitbandverkabelung Leerrohre ins Erdreich legt, bekommt sie einen Zuschuss von 80 000 Euro - aber nur, wenn dabei "neutrale Berater" eingesetzt werden.