Vorsitzender Werner Schlüter will Antrag zum Erhalt der Vertretung stellen. Schelte für Bürgermeister und Politiker. Thomas Schreitmüller wehrt sich.

Barsbüttel. Barsbüttels Seniorenbeirat will nach den Sommerferien einen Termin für die Neuwahl der Seniorenvertretung vorschlagen. Zudem beschloss das Gremium, dessen Amtszeit im Dezember 2009 endet, einen Antrag zum Erhalt des Beirates in der bisherigen Form. Beides wird der Vorsitzende Werner Schlüter im Hauptausschuss am 10. September beantragen.

Wie mehrfach berichtet, wollen die Gemeindevertreter dann weiter darüber beraten, in welcher Form die Senioren in der Gemeinde künftig vertreten sein werden. An dieser öffentlichen Beratung können sich dann auch die Bürger beteiligen. Die Politiker hatten die Wahl eines Seniorenbeauftragten statt eines Beirates vorgeschlagen. Doch dagegen hatte es massive Bürgerproteste gegeben.

Auf der jüngsten Beiratssitzung zog der amtierende Vorsitzende Werner Schlüter (77) vor rund 40 Zuhörern eine Bilanz der laufenden Amtszeit. Zu den größten Erfolgen zählte er den Bau eines Verbindungsweges vom Stiefenhofer Platz zur Sozialstation, die Einrichtung eines Seniorenfahrdienstes und den Einsatz für barrierefreie Wege und Straßen in Barsbüttel. Auf Anraten des Beirates wurden mehrere Einmündungen und Fußwege abgesenkt, damit sie auch von Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Von einem Zuhörer erhielt der Beiratsvorsitzende als Dank eine Flasche Wein, von den anderen Anwesenden viel Applaus.

Schelte gab es erneut für den Barsbütteler Bürgermeister und die Politik. Die Gemeindevertreter hätten sich mit ihrer Absprache zur Abschaffung der Seniorenvertretung als unfähig erwiesen, erregte sich beispielsweise ein Bürger. SPD-Gemeindevertreter Holger Gettschat (61) räumte die Absprache ein, erklärte aber, die SPD habe sich mit ihrem Vorschlag für eine Befragung der älteren Bevölkerung nicht durchsetzen können. "Wenn 21 von 23 Vertretern einen Antrag stellen, dann kann eine Gemeindevertretung von mir loyales Verhalten erwarten", sagte Verwaltungschef Thomas Schreitmüller. Wie man seine eigene Meinung umsetze - da sei nach seiner Erfahrung ein Gespräch mit der Politik wirkungsvoller, als sich populistisch auf den Marktplatz zu stellen.