Die ersten beiden Kinder, die jünger als drei Jahre sind, besuchen seit gestern die neue Kinderkrippe in Oststeinbek.

Sie eröffnete nach einer Umbauzeit von sechs Monaten im Kindergarten der evangelischen Auferstehungskirche. In "überraschender Zügigkeit", sagt Pastor Karlfried Kannenberg, sei so der Wunsch nach einer Krippe Realität geworden.

Zum ersten Mal war das Projekt der Gemeindevertretung Oststeinbeks Anfang Dezember 2008 präsentiert worden. Noch im selben Monat votierten die Kommunalpolitiker dafür. Im März 2009 wurde der Bauantrag gestellt. Am 10. August wurde die Krippe im Beisein von Propst Matthias Bohl und Bürgervorsteher Gerhard Bülow eingeweiht. Den Anstoß hatte eine Fachtagung evangelischer Kindertagesstätten im Oktober 2007 gegeben. Pastor Kannenberg besuchte das Seminar eher skeptisch. Das Argument: "Machen wir es nicht, dann macht es ein anderer", überzeugte ihn nicht. Wohl aber die während der Tagung gewonnene Erkenntnis, dass für Kinder die Kontinuität in der Betreuung von der Krippe bis zum Kindergarten sehr wichtig ist. Das neue Angebot ist bereits ausgebucht. Kannenberg: "Für zehn Plätze hatten wir 20 Anmeldungen."

Für Oststeinbeks Bürgervorsteher Gerhard Bülow ist die Krippe der Kirche erst der Anfang, denn die Kommune muss bis 2013 weitere Plätze schaffen, um für jedes dritte Kind eine Betreuung bereitstellen zu können. Die Gemeinde habe für das Anliegen der Kirche nicht nur ein offenes Ohr gehabt, "sondern auch ein offenes Portemonnaie", so Bülow. 20 000 Euro steuerte sie bisher bei. Zwei Drittel der Gesamtkosten von 95 000 Euro zahlte der Bund, zehn Prozent finanzierte die Kirche selbst. Propst Matthias Bohl, auch Vorsitzender des Verbandes evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein, zeigte sich beeindruckt von der Schnelligkeit, mit der die Kleinkindbetreuung in Oststeinbek realisiert wurde: "Das ging ein Stückchen schneller als in vielen anderen Kommunen."

Die Ausstattung der drei Räume soll den kindlichen Bewegungsdrang fördern. Im Mittelpunkt steht das Kletter- und Spielkonzept aus Holz und Naturmaterialien. Im Bad gibt es eine Waschrinne, in der auch Boote schwimmen dürfen. Der Wickeltisch ist für Dreikäsehochs auch selbstständig über eine Treppe zu erreichen, und der Esstisch lässt sich wegklappen, falls die um einen Birkenstamm herum gestaltete bunte Podestlandschaft zum Klettern, Krabbeln und Spielen nicht ausreichen sollte.