Kreisgesundheitsamt warnt: “Sicherheit der Badegäste ist nicht mehr gewährleistet.“ Liegewiese bleibt geöffnet.

Bad Oldesloe. Im Oldesloer Poggensee ist das Baden bis auf weiteres verboten. Das Gesundheitsamt des Kreises Stormarn hat diese Entscheidung getroffen, nachdem sich vor allem im Nichtschwimmerbereich ein großer Blaualgenteppich gebildet hatte. "Die Sicherheit der Badegäste ist dadurch nicht mehr gewährleistet", begründet Mitarbeiter Marco Boldt den Schritt. Die Sichttiefe sei durch den blaugrünen Teppich deutlich herabgesetzt. Die Liegewiese bleibt trotz des Badeverbots weiterhin geöffnet. Das sei unproblematisch, da es am See eine Badeaufsicht gebe, sagt Boldt.

Die Mitarbeiter des Freibads hatten den Algenteppich entdeckt und das Kreisgesundheitsamt benachrichtigt. Ob es sich tatsächlich um Blaualgen handelt, konnte Boldt am Montag noch nicht mit Sicherheit sagen. "Das Aussehen des Teppichs spricht jedoch dafür", sagte er gegenüber der Stormarn-Ausgabe des Abendblattes.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass Algen ganz plötzlich auftreten. Ebenso schnell können sie auch wieder verschwinden. Das hänge stark von der Witterung ab. Die Hitze der vergangenen Tage habe ihr Wachstum sicherlich begünstigt. Am Sonntag wehte ein leichter Wind, der die Algen wohl ans Ufer getrieben hat. Boldt weiter: "Wenn das Wetter jetzt umschlägt, ist der Teppich vermutlich schnell wieder weg."

Blaualgen sind giftig und verursachen unter anderem Hautreizungen. Beim Verschlucken können sie zu Schwindel oder Erbrechen führen. Besonders gefährdet sind Kinder, die im Uferbereich spielen, wo die Algen vermehrt vorkämen. Bei Blaualgen handelt es eigentlich um Bakterien und nicht um Algen, wie auch die wissenschaftliche Bezeichnung Cyanobakterien deutlich macht. Sie können blau-grüne Schlieren an der Wasseroberfläche bilden und sind auch für den Laien gut erkennbar.

Mitte vergangener Woche erst hatten die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes bei den regelmäßigen Kontrollen eine Wasserprobe aus dem Poggensee entnommen und das Wasser aus hygienischer Sicht als unbedenklich eingestuft (wir berichteten). "Es gab keinen Hinweis auf ein Algenwachstum", sagt Marco Boldt. Die Werte lagen im grünen Bereich und daran habe sich nichts geändert. Trotz des Algenteppichs liege die Keimkonzentration nach wie vor unter dem gesetzlichen Grenzwert. Jürgen Fahl, Werkleiter der Oldesloer Stadtwerke, sagt: "Sobald sich die Algenmenge verringert hat, wird das Badeverbot aufgehoben und das Freibad wieder eröffnet."