Bürgermeister Horst Ansén will sich für eine öffentliche Toilette einsetzen. Die Polizei kündigt häufigere Streifengänge an.

Ammersbek. Scherben, Papier, Dreck und Müll. "Der Ammersbeker U-Bahnhof Hoisbüttel ist völlig verschmutzt", sagt Jens Harksen, Vorsitzender des Ammersbeker Bürgervereins. "Zudem finden am Bahnhof seit rund 25 Jahren regelmäßig Trinkgelage statt, was zur Folge hat, dass die Menschen im Bahnhofsbereich urinieren." Für die Bürger sei dies eine unerträgliche Situation. Eine Anwohnerin habe den Bürgerverein jetzt auf die Missstände angesprochen. "Wir haben daraufhin die Verwaltung auf das Problem aufmerksam gemacht", sagt Harksen. Jetzt trafen sich Bürgermeister Horst Ansén, der stellvertretende Bürgervorsteher Jürgen Kinza und Axel Lepine, Leiter der Ammersbeker Polizeistation, mit Jens Harksen zu einem Gespräch im Rathaus.

"Wir werden uns die Situation am Bahnhof noch einmal genauer ansehen", sagt Bürgermeister Horst Ansén. "Danach werden wir entscheiden, ob beispielsweise die Mülleimer häufiger gelehrt werden und andere Maßnahmen ergriffen werden müssen." Der Bürgermeister möchte auch mit dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sprechen. "Früher gab es am U-Bahnhof eine Toilette, die aus wirtschaftlichen Gründen abgeschafft wurde. Ich werde mich jetzt dafür einsetzen, dass dort wieder eine Toilette hinkommt", sagt Ansén.

Neben dem Hinweis, dass der U-Bahnhof völlig verdreckt sei, soll eine Anwohnerin auch beobachtet haben, dass dort mit Drogen gehandelt werde. "Dies können wir nicht bestätigen", sagt der Chef der Polizeistation, Jens Lepine. Dennoch werde die Polizei dort jetzt vermehrt Streife fahren und nach dem Rechten sehen. "Häufig beobachten Anwohner, wie sich die Bahnhofsvorsteher eine Zigarette drehen und glauben, dass dort Drogen im Spiel seien", sagt Lepine. Er betont: "Das Bahnhofsviertel ist keine Hochburg der Kriminalität." Vor rund zweieinhalb Jahren wurde der U-Bahnhof Hoisbüttel nach dem Landesverwaltungsgesetz als "gefährlicher Ort" eingestuft. "Dies erlaubt uns, im Bahnhofsbereich verdachtunabhängige Kontrollen durchzuführen", sagt Lepine. Nach rund einem halben Jahr wurde diese Einordnung wieder aufgehoben. "Wir haben in diesem Zeitraum mehrere Menschen durchsucht und keine Hinweise auf Drogen oder ähnliche Dinge gefunden", sagt der Polizeibeamte.

Jens Harksen ist nach dem Gespräch mit der Verwaltung und der Polizei zufrieden: "Ich glaube, dass dort jetzt etwas passieren wird." Bürgermeister Horst Ansén sagt: "Wir nehmen das Problem sehr ernst." Er fügt jedoch hinzu: "Der U-Bahnhof ist nun mal der belebteste Platz in Ammersbek. Da ist es normal, dass es dort nicht immer so sauber ist, wie in anderen Teilen Ammersbeks."

Menschen, die ebenfalls auf Missstände im Ort aufmerksam machen möchten, können dem Bürgerverein eine E-Mail schreiben: info@ammersbeker-buergerverein.de .