Gut zwei Wochen nach dem Raubüberfall auf die Ahrensburger Rentnerin Elfriede F. (82, Name geändert) sind die Täter gefasst worden.

Ahrensburg. Es handelt sich dabei um einen 18 Jahre alten Arbeitslosen und einen 16 Jahre alten Schüler. Den Älteren nahmen Beamte der Kriminalpolizei am Donnerstag vergangener Woche in seiner Wohnung vorläufig fest, seinen jüngeren Freund am Montag. Er macht mit seinen Eltern gerade Urlaub an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Beide haben die Tat gestanden.

Wie berichtet, hatten die beiden jungen Männer Elfriede F. am Sonnabend, 11. Juli, vormittags an einem Fußweg zwischen Gerhard-Hauptmann-Straße und Hermann-Löns-Straße aufgelauert, die alte Dame von hinten zu Boden gestoßen und ihr zwei Taschen entrissen. Inhalt: Joghurt, Buttermilch, Fisch - und ein Portemonnaie mit rund 200 Euro. Auf das hatten es die beiden Täter, offenbar auf der Suche nach etwas "Taschengeld", abgesehen. Elfriede F. hatte sich bei dem Sturz auf den harten Gehweg schwere Verletzungen an der Schulter sowie Schürfwunden und einen Bluterguss am Auge zugezogen.

"Die beiden Tatverdächtigen waren schon sehr erschrocken, nachdem sie gehört hatten, was der Dame zugestoßen war", sagt Ahrensburgs Kripochef Wolfgang Böhrs. Und: "Das war die erste derartige Tat der beiden Männer." Bisher seien die nur bei Diebstählen erwischt worden.

Das Räuberduo hatte am Tattag auf einer Parkbank gesessen und Elfriede F. zunächst passieren lassen. War der Entschluss, die alte Dame zu überfallen, spontan gefallen? "Nein", sagt Kripochef Böhrs, "man kann hier schon von einem gewissen Planungsgrad sprechen." Das Opfer allerdings sei willkürlich gewählt worden. Elfriede F. war diejenige, die aus Sicht der Täter zur rechten Zeit am rechten Ort war.

In den Tagen nach dem Überfall schwärmten Kripobeamte im Viertel rund um die Hermann-Löns-Straße aus, befragten Passanten, sammelten Hinweise und kamen so schließlich den beiden nun Festgenommenen auf die Spur. Auf beide Männer wird nun ein Jugendstrafverfahren zukommen. Nach der Vernehmung wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt, weil weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr besteht.

Kripochef Böhrs macht unterdessen die Beobachtung, dass sich viele ältere Ahrensburger gar nicht mehr auf die Straße trauen, sich unsicher fühlen. Er hält das für unbegründet: "Solche Taten kommen hier zum Glück sehr selten vor. Diese war die erste im Jahr 2009."