Amt und Gemeinde berechnen jetzt die Kosten für eine barrierefreie Verwaltung. Bürgermeister Walter Nussel freut sich über Zuschüsse für die Umbauten und die Sanierung der alten Friedhofskapelle.

Trittau. Eine halbe Million Euro erhalten das Amt und die Gemeinde Trittau nach dem Konjunkturprogramm für städtebauliche Projekte. Gut zwei Drittel der Summe sind für das Projekt "barrierefreies Rathaus" vorgesehen. Das Verwaltungsgebäude am Europaplatz soll einen Fahrstuhl und behindertengerechte Toiletten bekommen. Dafür gibt es einen Zuschuss von 344 000 Euro. "Es freut uns, dass wir diese Mittel bekommen. Das erleichtert uns die Umsetzung", sagt Bürgermeister Walter Nussel.

An einem Lift plant die Verwaltung schon lange, um Rollstuhlfahrern und Müttern mit Kinderwagen den Weg in die oberen Stockwerke zu ermöglichen Versuche, Gelder dafür im Haushalt einzuplanen, sind in der Vergangenheit mehrfach gescheitert. "Das Projekt war immer zu teuer", sagt der Bürgermeister. Zwischen 150 000 und 200 000 Euro kostet der Fahrstuhl, der in ein zweites Treppenhaus im vorderen Bereich des Rathauses integriert werden soll. Das soll von außen an das Gebäude angebaut werden. Ein detailliertes Konzept wird jetzt erarbeitet. Gleichzeitig mit den Umbaumaßnahmen sollen einige Brandschutzauflagen umgesetzt werden. Das zweite Projekt, für Trittau mit den Zuschüssen jetzt in Angriff nehmen kann, ist die Sanierung der Kapelle auf dem Südfriedhof. Die 161 000 Euro fließen vorrangig in die Modernisierung der Leichenkühlkammer, die in dem Flachbau untergebracht ist. Man sei nach dem Gesetz verpflichtet, solch eine Kammer zu haben, sagt der Bürgermeister. Die Toiletten für Besucher und Personal und der Aufenthaltsraum des Friedhofsgärtners müssen außerdem instand gesetzt werden. Der Rest des gut 40 Jahren alten maroden Gebäudes könnte eventuell abgerissen werden. Derartige Überlegung sind nicht neu. Schon vor zwei Jahren hatte die Verwaltung Kosten von 1,7 Millionen Euro für die vollständige Sanierung der Kapelle, inklusive der Erneuerung der Heizung und der großen und einfach verglasten Fenster sowie der Dämmung des Daches, veranschlagt. Das Geld hat die Gemeinde auch heute nicht.

Bevor ernsthaft über einen Abriss nachgedacht wird, muss ein Ersatzraum für die Trauerfeiern her. Bürgermeister Walter Nussel hat bereits eine Idee. Er sagt: "Vielleicht könnte man für Trauerfeiern die katholische Kirche nutzen." Darüber will er jetzt mit dem Pfarrer sprechen.

Außerdem gibt es ein weiteres Problem: Es gibt keinen direkten Weg von der Kirche zum Friedhof. Der müsste neu angelegt werden, würde allerdings über die zwischen Friedhof und Gotteshaus liegenden Grundstücke führen. Zu den Eigentümern habe er bereits Kontakt aufgenommen, sagt Nussel und betont: "Die Kapelle bleibt natürlich solange erhalten, bis alles geklärt ist."