Das Vogelschießen ist ein Wettbewerb, bei dem ein bemalter Holzvogel - auch Papagoy genannt - mit einer Armbrust oder anderen Schusswaffe abgeschossen wird. Wer am Ende das letzte Stück des Rumpfes herunterschießt, wird Schützenkönig.

Meistens wird das Vogelschießen von einem Dorf- oder Schützenfest begleitet. Schon die Germanen haben das Vogelschießen zur Tradition erklärt: Bei ihren Feiern zum Frühlingsbeginn war das Vogelschießen ein fester Bestandteil. Der Holzvogel symbolisierte den Höllenhahn "Windofnir". Die Germanen glaubten daran, dass sie das Böse aus der Welt verbannen und das Licht zum Frühlingsbeginn zurückkehrt, wenn sie den Vogel abschießen. Auch im Mittelalter war das Vogelschießen weit verbreitet. Junge Männer, die im Notfall die Stadt verteidigen sollten, mussten auf Vögel schießen, um ihre Treffsicherheit zu trainieren. Das Kindervogelschießen ist erst rund 110 Jahre alt. Die ersten Wettbewerbe wurden bei Schulfesten ausgetragen. Die Kinder schossen jedoch nicht mit einer Armbrust auf den Holzvogel, sondern mit Pfeil und Bogen. Bis heute ist das Vogelschießen noch in vielen ländlichen Gebieten, etwa auch in Stormarn, eine Tradition.