Das Ende der Großen Koalition in Schleswig-Holstein kommt für viele Menschen in Stormarn offensichtlich nicht überraschend.

Ahrensburg. "Stegner und Carstensen waren sich von vornherein nicht einig. Die sind grundverschieden. Ich hätte schon viel früher damit gerechnet", sagt Wolfgang Siemers aus Ahrensburg, ehemaliger Mitarbeiter der Springer-Druckerei, "es war schon ein Wunder, dass sich die Beiden das erste Jahr vertragen haben."

Svenja Gode (15) meint: "Die sollten versuchen, eine Lösung zu finden." Achim Büttner ist der Meinung, dass sich die Parteien arrangieren müssten, wenn sie eine Große Koalition gebildet hätten. Diese jetzt aufzulösen, findet er nicht richtig. "Ich denke, das ist parteipolitisches Gehabe im Hinblick auf die Bundestagswahl. Bei vorzeitigen Neuwahlen würde die CDU profitieren", sagt der Ahrensburger.

Viele sind schon länger von der Großen Koalition enttäuscht. "Die haben vor lauter Männerstreit keine Politik gemacht", ärgert sich Wolfgang Schnorrenberg. Er findet es gut, dass die Koalition am Ende ist: "Ich habe damit seit einem halben Jahr gerechnet." "Eine Große Koalition ist immer nur eine Notlösung und niemals gut für das Land", sagt Ulrike Eckert. Sie ist der Meinung, dass sich die Parteien profilieren wollen. "Es werden zu viele Kompromisse gemacht. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes." Sie findet es gut, dass das nun vorbei ist. Aber sie befürchtet, dass bei Neuwahlen auch keine gute Kombination herauskommt.

Niklas Voigt (19), Abiturient aus Ahrensburg: "Das Ende der Großen Koalition in Schleswig-Holstein wurde langsam Zeit." Er findet es gut, dass sie vorbei ist, da eine Große Koalition generell nicht sinnvoll sei. Das sehe man auch auf Bundesebene. "Die Parteien arbeiten gegeneinander. So etwas kann nicht gutgehen." Er kann sich vorstellen, dass die CDU die Auflösung der Koalition mit Absicht vor die Bundestagswahl gelegt hat. "Die CDU würde durch Neuwahlen enorm profitieren." In der Tat liegt die Partei bei Umfragen vorn.