Jörg Hansen: “Ich wollte eine Metapher benutzen.“ Bürger applaudierten. Verwaltungschefin “verletzt und schockiert“.

Ahrensburg. Es ist gerade einmal ein paar Wochen her, dass Ahrensburger Stadtverordnete Kritik am Verhalten von Bürgern übten, sie hätten sich bei Sitzungen im Ton vergriffen und Kommunalpolitikern zu wenig Respekt entgegen gebracht. Doch die jüngste Stadtverordnetenversammlung hat gezeigt, dass auch Politiker mit ihren Äußerungen manchmal übers Ziel hinausschießen. "Wenn du merkst, dass du auf einem toten Pferd sitzt, dann steig ab", zitierte Jörg Hansen (Grüne) eine Weisheit der Dakota-Indianer. "Ich stelle fest: Frau Bürgermeisterin ist ein totes Pferd." Bürger im Publikum applaudierten. Doch die meisten Sitzungsteilnehmer reagierten verblüfft und tauschten irritierte Blicke aus. "Ich bin schwer enttäuscht von dem mangelnden Niveau hier. Das war das Schlechteste, was ich je von Ihnen gehört habe, Herr Hansen", kommentierte Rafael Haase (SPD) den Auftritt des Bauausschussvorsitzenden.

"Ich wollte eine Metapher benutzen und nicht die Bürgermeisterin beleidigen", sagte Hansen am Dienstag auf Anfrage. Da habe er sich "ungeschickt" ausgedrückt. Er lege keinen Wert auf Applaus, wenn sich dadurch jemand beleidigt fühle. "Ich wollte nur sagen, dass die Ära Pepper vorbei ist und die SPD sich nicht mehr verpflichtet fühlen muss, der Meinung der Bürgermeisterin zu 100 Prozent zu folgen." Und was sagt Ursula Pepper zu dem Vorfall, die noch während der Sitzung eine Entschuldigung forderte? "Das war unverschämt und eine ziemliche Entgleisung. Die Äußerung und die Reaktion der Bürger haben mich verletzt und schockiert." Jörg Hansen sei jedoch am selben Abend auf sie zugekommen. Seine Entschuldigung habe sie angenommen. Wie man von einem sachlichen Thema wie dem Erlenhof so abgleiten könne, sei für sie schwer nachvollziehbar. Ursula Pepper: "Die politische Kultur in unserer Stadt ist momentan nicht auf einem hohen Niveau. Unsachlichkeit gleitet in persönliche Angriffe über." Sie hoffe, dass es sich um eine "Lehrstunde" für alle gehandelt habe. "So ein Verhalten haben wir in Ahrensburg nicht nötig."