Auch im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen - um 908 auf jetzt 11 411. Das teilte die Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe mit. Sie ist für die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg zuständig.

Bad Oldesloe. - Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbereich liegt jetzt bei 5,5 Prozent (Vorjahrsmonat 5,1 Prozent). In Stormarn schnellt die Quote von 4,0 auf 4,5 Prozent hoch, im Herzogtum Lauenburg von 6,3 auf 6,6 Prozent.

Gegenüber dem Mai ist die Zahl der Arbeitslosen im Gesamtbezirk der Agentur um 202 gesunken. "Trotz dieses leichten Rückgangs hat die schwierige Wirtschaftslage weiterhin starken Einfluss auf unseren Arbeitsmarkt. Die ungebrochen hohe Inanspruchnahme der Kurzarbeit sowie die geringere Zahl gemeldeter Stellen gegenüber dem Vorjahresmonat spiegeln dies deutlich wider", sagt Heike Grote-Seifert, die Chefin der Oldesloer Agentur.

"Wie sich der Arbeitsmarkt in unserer Region in den nächsten Monaten entwickeln wird, hängt entscheidend davon ab, wie schnell sich die wirtschaftliche Lage wieder entspannt." Das Mittel der Kurzarbeit biete für die Beschäftigten weiterhin den besten Schutz vor Arbeitslosigkeit. Grote-Seifert weiß aber auch: "Je länger die ungünstige Wirtschaftslage anhält, desto schwieriger wird es für die Unternehmen in unserem Bezirk, diese Phase mit Kurzarbeit zu überbrücken."

Die Daten der Agentur lassen allerdings nicht den Schluss zu, dass eine wirtschaftliche Erholung ins Haus steht. Die Zahl der offenen Stellen ist im Juni weiter zurückgegangen - gegenüber dem Mai um 163, gegenüber dem Juni 2008 um 399. Noch schlechter sehen die Zahlen aus, wenn man die Gesamtentwicklung in diesem Jahr betrachtet.

Seit Jahresbeginn sind der Oldesloer Agentur 4234 offene Stellen gemeldet worden. Das ist gegenüber dem Vorjahrszeitraum ein Rückgang um 26 Prozent. Derzeit sind in den beiden schleswig-holsteinischen Südkreisen 2549 Stellenangebote registriert.

Am wenigsten von der Krise betroffen sind diejenigen, die jetzt einen Ausbildungsplatz suchen. Die Zahl der Schulabgänger, die noch keine Lehrstelle haben, liegt sogar unter der der Vorjahre. Derzeit sind 626 Bewerber als unversorgt gemeldet, 2008 waren es zu diesem Zeitpunkt 674, im Jahr 2007 sogar 720. Dennoch klafft auch diesmal eine Lücke zwischen der Bewerber- und der Stellenzahl. Es sind nur noch 451 Lehrstellen zu vergeben. Das - rein rechnerische - Defizit liegt also nun bei 175 Stellen. Im Jahr zuvor waren es 159 Stellen, 2007 lag die Differenz noch bei 203.